Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:


=== 

+++++ TAGESTHEMA +++++

Der Nationale Volkskongress Chinas hat für dieses Jahr ein Wirtschaftswachstum von "rund 5 Prozent" zum Ziel gesetzt, den niedrigsten Wert seit mehr als einem Vierteljahrhundert. Peking versucht, die Folgen von Covid-19-Pandemie und Lockdowns abzuschütteln. 2022 sollte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) eigentlich um 5,5 Prozent steigen, wegen strenger Covid-Kontrollen und der anhaltenden Immobilienkrise reichte es aber nur für 3 Prozent Wachstum. China-Ökonomin Louise Loo von Oxford Economics nannte das neue Wachstumsziel mit Blick auf die starken ersten zwei Monate besonders vorsichtig. "Die heutigen Äußerungen deuten darauf hin, dass Peking davon ausgeht, dass der Aufschwung nur vorübergehend sein wird", sagte Loo. Die Rüstungsausgaben sollen um 7,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr steigen. Bei der Vorstellung des chinesischen Haushaltsplans sagte der scheidende Ministerpräsident Li Keqiang, die "Versuche von außen, China zu unterdrücken und einzudämmen" eskalierten derzeit. Für Chinas Streitkräfte stehen damit in diesem Jahr 1,55 Billionen Yuan (umgerechnet rund 210 Milliarden Euro) zur Verfügung.

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++


- US 
    16:00 Auftragseingang Industrie Januar 
          PROGNOSE: -1,8% gg Vm 
          zuvor:    +1,8% gg Vm 
 

+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++


                              Stand  +/- % 
E-Mini-Future S&P-500      4.053,00  +0,1% 
E-Mini-Future Nasdaq-100  12.335,75  +0,2% 
Nikkei-225                28.237,78  +1,1% 
Hang-Seng-Index           20.654,59  +0,4% 
Kospi                      2.462,62  +1,3% 
Shanghai-Composite         3.320,20  -0,2% 
S&P/ASX 200                7.328,60  +0,6% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

OSTASIEN (VERLAUF)

Freundlich -- Wie bereits an der Wall Street am Freitag sprechen Marktteilnehmer von etwas abebbenden Sorgen vor weiter steigenden Zinsen angesichts positiver Signale aus der Wirtschaft, dass die bislang erfolgten Zinserhöhungen einigermaßen gut weggesteckt wurden. In Seoul stützt außerdem ein etwas unter Erwarten ausgefallener Preisanstieg im Februar, weil dies die Spekulation nährt, dass die Notenbank des Landes ihren Zinserhöhungszyklus pausieren könnte. An den chinesischen Börsen enttäuscht leicht, dass das auf dem am Sonntag begonnenen Nationalen Volkskongress ausgegebene Wachstumsziel von rund 5 Prozent eher vorsichtig bis konservativ ausgefallen ist. Laut den Ökonomen von Macquarie, die weiter mit einem 5,5-prozentigen Wachstum rechnen, ist die Wahrscheinlichkeit für ein großes Stimulierungsprogramm damit gering, wenn man sehe, wie stark sich die Wirtschaft nach der Wiederöffnung bereits erholt habe. Verkauft werden Immobilienaktien. Country Garden Services verlieren nach einer Gewinnwarnung fast 6 Prozent, Country Garden knapp 4 und Longfor 0,6 Prozent. Chinas Immobiliensektor dürfte zwar wahrscheinlich weiter politische Unterstützung erhalten, erwarten die Volkswirte von Citi. Allerdings sei der Sektor für 2023 nicht als eine der Hauptprioritäten bezeichnet worden. In Tokio gewinnen Hokuriku Electric Power 8,1 Prozent, gestützt von Hoffnungen, dass das Unternehmen einen Atomreaktor wieder anlaufen lassen kann.

US-NACHBÖRSE

Die Pharmaaktie Incyte verlor 3,3 Prozent. Das Unternehmen hatte mitgeteilt, eine Studie für ein Medikament zur Behandlung einer Knochenmarkserkrankung abzubrechen, weil sie primäre Endpunkte nicht erreichen dürfte.

WALL STREET


INDEX           zuletzt  +/- %  absolut  +/- % YTD 
DJIA          33.390,97  +1,2%   387,40      +0,7% 
S&P-500        4.045,64  +1,6%    64,29      +5,4% 
Nasdaq-Comp.  11.689,01  +2,0%   226,02     +11,7% 
Nasdaq-100    12.290,81  +2,0%   245,94     +12,4% 
 
                     Freitag     Donnerstag 
Umsatz NYSE (Aktien) 883 Mio     916 Mio 
Gewinner             2.484       1.654 
Verlierer              588       1.416 
unverändert            107         111 
 

Sehr fest - Deutlich sinkende Renditen am Anleihemarkt hellten die Stimmung auf. Dazu kamen Signale, dass bislang die Zinssenkungen von der Wirtschaft relativ gut weggesteckt werden. So schwächte sich die Aktivität im Dienstleistungssektor laut dem ISM-Index im Februar zwar ab, aber nicht so deutlich wie erwartet. Zudem liegt der Index weiterhin klar über der Expansionsschwelle. Dazu stieg der von Markit ermittelte Index der Dienstleistungsbranche von 46,8 deutlich auf 50,6. Auf Unternehmensseite legten Hewlett Packard Enterprise nach guten Zahlen und einem guten Ausblick nur anfangs zu, im Handelsverlauf rutschte der Kurs ab und schloss 1,4 Prozent im Minus. Dell (-0,9%) schnitt zwar im Quartal ebenfalls besser ab als erwartet, doch enttäuschte der Ausblick. Für die Tesla-Aktie ging es um 3,6 Prozent nach oben. Hier stützten die Auslieferungen in China, die sich im Februar um 13 Prozent gegenüber dem Vormonat erhöhten.

US-ANLEIHEN


Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,85         -4,5          4,90           43,4 
5 Jahre                  4,26         -5,6          4,32           26,0 
7 Jahre                  4,14         -8,6          4,23           17,2 
10 Jahre                 3,96         -9,7          4,06            8,3 
30 Jahre                 3,89        -10,9          3,99           -8,5 
 

Nach dem jüngsten deutlichen Anstieg der Renditen kam es zu einer Gegenbewegung. Im Handel verwies man zudem auf Aussagen von Fed-Präsident Raphael Bostic, der sich für kleine Zinsschritte nach oben stark gemacht hatte. Die Zehnjahresrendite fiel wieder unter die Marke von 4 Prozent, die sie zuvor erstmals seit November wieder überstiegen hatte.

DEVISEN


                 zuletzt        +/- %      00:00   Fr, 8:16   % YTD 
EUR/USD           1,0644        +0,2%     1,0627     1,0618   -0,6% 
EUR/JPY           144,42        +0,0%     144,41     144,91   +2,9% 
EUR/GBP           0,8849        +0,2%     0,8830     0,8865   -0,0% 
GBP/USD           1,2029        -0,1%     1,2036     1,1979   -0,5% 
USD/JPY           135,68        -0,2%     135,91     136,47   +3,5% 
USD/KRW         1.296,40        +0,0%   1.295,78   1.301,50   +2,7% 
USD/CNY           6,9170        +0,1%     6,9074     6,8986   +0,3% 
USD/CNH           6,9239        +0,2%     6,9127     6,9044   -0,1% 
USD/HKD           7,8498        +0,0%     7,8496     7,8496   +0,5% 
AUD/USD           0,6753        -0,1%     0,6757     0,6754   -0,9% 
NZD/USD           0,6211        -0,0%     0,6213     0,6228   -2,2% 
Bitcoin 
BTC/USD        22.397,69        -0,2%  22.433,81  22.352,63  +34,9% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Mit den deutlich fallenden US-Marktzinsen gab der Dollar nach. Der Dollarindex verlor 0,5 Prozent. Der Euro wieder deutlich über die Marke von 1,06 Dollar.

++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS


ROHOEL           zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          79,11        79,68      -0,7%      -0,57   -1,8% 
Brent/ICE          85,19        85,83      -0,7%      -0,64   -0,2% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Am Ölmarkt gerieten die Preise kurzzeitig unter Druck, gingen aber letztlich rund 2 Prozent höher aus dem Tag. Das Wall Street Journal hatte von einer "zunehmenden Spaltung" innerhalb der Opec berichtet. Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) erwögen, aus dem Kartell auszutreten. Grund seien wachsende Spannungen zwischen den VAE und Saudi-Arabien. Ein Preisimpuls nach oben kam davon, dass die Zahl der aktiven Ölbohranlagen in den USA in der vergangenen Woche auf den tiefsten Stand seit sechs Monaten gefallen ist.

METALLE


                 zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.853,00     1.856,45      -0,2%      -3,45   +1,6% 
Silber (Spot)      21,23        21,27      -0,2%      -0,03  -11,4% 
Platin (Spot)     976,88       979,08      -0,2%      -2,20   -8,5% 
Kupfer-Future       4,07         4,08      -0,2%      -0,01   +6,8% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der nachgebende Dollar und die zurückgehenden Marktzinsen stützten den Goldpreis. Die Feinunze verteuerte sich um 1,0 Prozent auf 1.855 Dollar.

+++++ MELDUNGEN SEIT FREITAG 20.00 UHR +++++

IRAN

hat sich bereit erklärt, die Überwachungskameras in mehreren Atomanlagen wieder anzuschließen, und hat zudem häufigeren Inspektionen zugestimmt. Es sei vereinbart worden, "dass die Kameras und Überwachungssysteme wieder operieren", sagte der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, nach seiner Rückkehr aus Teheran.

SÜDKOREA - Inflation

Die südkoreanischen Verbraucherpreise sind im Februar im Jahresvergleich um 4,8 Prozent gestiegen, etwas weniger als von Ökonomen mit 5,0 Prozent erwarten.

UN

Die UN-Mitgliedstaaten haben sich nach jahrelangen Verhandlungen auf den Text für das erste internationale Hochsee-Abkommen zum Schutz der Weltmeere geeinigt. Sie hatten seit mehr als 15 Jahren vergeblich um ein Abkommen zum Schutz der Biodiversität in der Hohen See gerungen, erst im August war eine Verhandlungsrunde ohne Ergebnis zu Ende gegangen.

USA - Geldpolitik

Die holprigen Fortschritte bei der Inflationssenkung in den USA bedeuten aus Sicht von US-Notenbankerin Mary Daly, dass die Leitzinsen wahrscheinlich weiter angehoben werden müssen und länger hoch bleiben werden.

USA / CHINA

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

March 06, 2023 02:05 ET (07:05 GMT)