Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:


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+++++ TAGESTHEMA +++++

Das US-Stellenwachstum dürfte im Januar weiter an Schwung verloren haben, doch der Arbeitsmarkt zeigt sich trotz der vielen Krisen und der rasanten Zinserhöhungskampagne der Fed immer noch erstaunlich robust. Volkswirte erwarten, dass die Zahl der Beschäftigten im Januar gegenüber dem Vormonat um 187.000 (Dezember: 223.000) zugenommen hat. Die Arbeitslosenquote soll auf 3,6 (3,5) Prozent steigen. Bei den Stundenlöhnen erwarten die Ökonomen ein Plus von 0,3 (0,3) Prozent. Im Jahresvergleich wird eine Lohnsteigerung von 4,3 (4,6) Prozent prognostiziert. In den USA ist die Arbeitslosigkeit im vergangenen Jahr trotz der Sorge vor einer bevorstehenden Rezession relativ niedrig geblieben. Ein Grund ist die niedrige Erwerbsquote. Es gibt viele Gründe, warum Menschen dazu neigen, aus dem Erwerbsleben auszuscheiden, aber ein wichtiger Grund ist die alternde Bevölkerung.

+++++ TAGESTHEMA II +++++

Apple hat im ersten Geschäftsquartal 2022/23 bei ihren iPhones deutlicher unter den Produktionsproblemen in China gelitten als befürchtet. Der Umsatzrückgang fiel sowohl im iPhone-Segment als auch im Konzern erheblich höher aus als erwartet. Auch beim Ergebnis enttäuschte Apple. Mit dem ersten Umsatzrückgang in einem Quartal in fast vier Jahren endet bei Apple eine dreijährige Phase von Umsatz- und Gewinnrekorden. Einen traditionellen finanziellen Ausblick wollte Apple erneut nicht geben. Der iPhone-Umsatz sank im ersten Quartal auf 65,8 Milliarden US-Dollar von 71,6 Milliarden Dollar im Vorjahresquartal, während die Analysten mit 67,8 Milliarden Dollar gerechnet hatten. Der Gesamtumsatz im vergangenen Geschäftsquartal rutschte im Konzern um 5 Prozent ab. Apple erwirtschaftete einen Nettogewinn von 30,0 Milliarden Dollar oder 1,88 Dollar je Aktie, verglichen mit 34,6 Milliarden Dollar oder 2,10 Dollar je Aktie im Vorjahr. Analysten hatten mit einem Ergebnis je Aktie von 1,94 Dollar gerechnet.

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++


- US 
    14:30 Arbeitsmarktdaten Januar 
          Beschäftigung ex Agrar 
          PROGNOSE: +187.000 gg Vm 
          zuvor:    +223.000 gg Vm 
          Arbeitslosenquote 
          PROGNOSE:     3,6% 
          zuvor:        3,5% 
          durchschnittliche Stundenlöhne 
          PROGNOSE: +0,3% gg Vm/+4,3% gg Vj 
          zuvor:    +0,3% gg Vm/+4,6% gg Vj 
 
    15:45 Einkaufsmanagerindex/PMI Service (2. Veröffentlichung) Januar 
          PROGNOSE:     46,6 
          1. Veröff.:   46,6 
          zuvor:        44,7 
 
    16:00 ISM-Index nicht-verarbeitendes Gewerbe Januar 
          PROGNOSE:     50,6 Punkte 
          zuvor:        49,6 Punkte 
 

+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++


INDEX                         Stand  +/- % 
E-Mini-Future S&P-500      4.168,75  -0,5% 
E-Mini-Future Nasdaq-100  12.656,75  -1,5% 
Nikkei-225                27.509,46  +0,4% 
Hang-Seng-Index           21.633,76  -1,5% 
Kospi                      2.480,40  +0,5% 
Schanghai-Composite        3.262,63  -0,7% 
S&P/ASX 200                7.558,10  +0,6% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

OSTASIEN (VERLAUF)

An den Börsen setzt sich keine klare Tendenz durch. Auffallend ist die Schwäche der chinesischen Börsen, während die übrigen Plätze mit leichten Aufschlägen aufwarten. Fallende Renditen bei den Staatsanleihen wie zum Beispiel in Australien unterstreichen die Hoffnung des Marktes, dass die Notenbanken im aktuellen Zinserhöhungspfad den Zinsgipfel schon bald erreichen werden. Offenbar folge der Markt den Ausblicken der Notenbanken nicht, heißt es. In Schanghai und Hongkong geht es trotz positiver Konjunkturdaten nach unten. Die günstigen Daten dämpfen Hoffnungen auf geldpolitische Lockerungen der chinesischen Notenbank. Die Euphorie über die 180-Gradwende in China in der Coronapolitik verbunden mit den Wiedereröffnungen sei definitiv verflogen, so Händler. Laut den Analysten hat der Markt in der vorangegangenen Rally Vieles in Sachen Ende der restriktiven Abriegelungspolitik bereits eingepreist. Die nun recht hohen Bewertungen lüden zu Gewinnmitnahmen ein. In Tokio steigt der Nikkei leicht - Sony ziehen um 5,5 Prozent an, der Elektronikkonzern schlug die Markterwartungen. Sydney beendete die Sitzung mit einem Aufschlag und vollendete damit die längste wöchentliche Gewinnserie seit August. Der Index schloss auf dem höchsten Stand seit April. Lediglich Werte aus den Sektoren Versorgung und Rohstoff folgten dem Aufwärtstrend am Freitag nicht. CSL kletterten um 3 Prozent auf Allzeithoch.

US-NACHBÖRSE

Apple verloren 3,2 Prozent. Der iPhone-Hersteller verbuchte einen Umsatzrückgang, der stärker ausfiel als ohnehin schon befürchtet. Auch gewinnseitig wurde die Erwartung verfehlt. Amazon verloren 5,1 Prozent. Der Online-Einzelhandelsriese enttäuschte mit dem Gewinn. Für das Gesamtjahr berichtete Amazon den ersten Verlust seit 2014. Zudem fiel die Umsatzschätzung für das laufende Erstquartal enttäuschend aus. Alphabet büßten 4,9 Prozent ein. Die Google-Mutter setzte weniger um und verdiente weniger als erwartet. Qualcomm (-3,1%) verdiente zwar mehr als erwartet, enttäuschte aber mit dem Ausblick. Ford sanken um 6,4 Prozent. Der Automobilkonzern verfehlte seine eigene Gewinnprognose. Starbucks (-1,8%) enttäuschte bei Umsatz und Gewinn. Einen Lichtblick setzte Gilead Sciences (+4,6%). Der Pharmakonzern lieferte Viertquartalszahlen über Marktschätzung ab und erhöhte die Dividende. Nach einer Gewinnwarnung sanken Skechers um 3,1 Prozent. Atlassian brachen um 12,9 Prozent ein, der Software-Anbieter verbuchte steigende Verluste. Microchip Tech stiegen nach Vorlage von Drittquartalszahlen und angehobener Dividende um 0,4 Prozent. Cognizant Tech Solutions sanken nach Veröffentlichung von Geschäftszahlen um 2,6 Prozent.

WALL STREET


INDEX           zuletzt  +/- %  absolut  +/- % YTD 
DJIA          34.053,94  -0,1%   -39,02      +2,7% 
S&P-500        4.179,76  +1,5%    60,55      +8,9% 
Nasdaq-Comp.  12.200,82  +3,3%   384,50     +16,6% 
Nasdaq-100    12.803,14  +3,6%   440,04     +17,0% 
 
                      Donnerstag    Mittwoch 
Umsatz NYSE (Aktien)  1,102 Mrd     1,037 Mrd 
Gewinner                  2.197         2.227 
Verlierer                   914           855 
Unverändert                 102           128 
 

Sehr fest - Nach den Kursgewinnen vom Vortag in Reaktion auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank ging es weiter aufwärts, nachdem auch von der Bank of England und der EZB keine falkenhaften Störfeuer kamen. Der Dow wurde gebremst vor allem vom Minus von United Health von über 5 Prozent und Merck & Co (-3,2%) nach einem mit Enttäuschung aufgenommenen Ausblick. Dagegen legten die als besonders zinssensitiv geltenden Nasdaq Indizes weiter stark zu. Haupttreiber waren hier Meta Platforms (+23,3%), nachdem die Facebook-Mutter zu den Quartalszahlen angekündigt hatte, ihren Aktienrückkauf um 40 Milliarden Dollar aufzustocken.

USA - ANLEIHEN


Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,11         -1,7        4,12      -31,2 
5 Jahre                  3,50         -2,9        3,53      -50,2 
7 Jahre                  3,45         -2,3        3,47      -52,1 
10 Jahre                 3,40         -1,8        3,42      -47,6 
30 Jahre                 3,55         -1,4        3,57      -41,6 
 

Am US-Anleihemarkt sanken die Renditen weiter, wenn auch langsamer als am Vortag. Die US-Notenbank habe zwar signalisiert, dass sie die Zinsen auch im kommenden Monat erhöhen wolle, doch setzten die Märkte danach auf eine Pause, hieß es. Zudem spekuliere der Markt weiter darauf, dass zum Ende des Jahres die Zinsen bereits wieder sinken könnten. Zudem wurden auch die neuesten Kommentare von Bank of England und EZB zu den dort ebeflass wie erwartet ausgefallenen Zinserhöhungemn eher taubenhaft interpretiert.

+++++ DEVISENMARKT +++++


DEVISEN          zuletzt        +/- %      00:00  Do, 9:11h   % YTD 
EUR/USD           1,0898        -0,1%     1,0908     1,1005   +1,8% 
EUR/JPY           140,13        -0,1%     140,34     141,53   -0,2% 
EUR/GBP           0,8916        -0,1%     0,8922     0,8882   +0,8% 
GBP/USD           1,2222        -0,0%     1,2228     1,2388   +1,1% 
USD/JPY           128,59        -0,1%     128,65     128,58   -1,9% 
USD/KRW         1.228,48        +0,3%   1.225,19   1.223,17   -2,7% 
USD/CNY           6,7439        +0,2%     6,7323     6,7222   -2,2% 
USD/CNH           6,7485        +0,2%     6,7371     6,7231   -2,6% 
USD/HKD           7,8459        +0,0%     7,8439     7,8431   +0,5% 
AUD/USD           0,7069        -0,1%     0,7074     0,7147   +3,8% 
NZD/USD           0,6479        +0,1%     0,6474     0,6527   +2,0% 
Bitcoin 
BTC/USD        23.521,90        -0,2%  23.562,60  23.807,70  +41,7% 
 

Der Dollar erholte sich von den Vortagesabgaben im Anschluss an die Fed-Aussagen. Der Dollar-Index legte um 0,5 Prozent zu, auch weil der Euro nach taubenhaft verstandenen Aussagen der EZB an Boden verlor. Der Euro fiel auf 1,0914 Dollar, nachdem er zuvor ein Tageshoch bei 1,1033 Dollar markiert hatte. Die EZB kündigte für März zwar eine weitere Zinserhöhung um 50 Basispunkte an. Anschließend will die Zentralbank den weiteren geldpolitischen Pfad beraten. Das öffne die Tür zu entweder einer Pause im Zinserhöhungszyklus oder zu niedrigeren Zinsschritten nach dem März, meinte Carsten Brzeski, Analyst bei ING.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS


ROHÖL            zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          75,81        75,88      -0,1%      -0,07   -5,8% 
Brent/ICE          82,14        82,17      -0,0%      -0,03   -4,2% 
 

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

February 03, 2023 01:58 ET (06:58 GMT)