Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:


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+++++ TAGESTHEMA +++++

HSBC Holdings hat den Nettogewinn im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Damit knüpft die Bank an die guten Ergebnisse des Vorquartals an, da angesichts steigender Impfraten und besserer Konjunkturaussichten Wertberichtigungen für erwartete Kreditverluste aufgelöst wurden.

Der Nettogewinn stieg laut Mitteilung von 1,36 Milliarden im Vorjahreszeitraum auf 3,54 Milliarden US-Dollar. Das Ergebnis übertraf die Erwartungen der Analysten in einer Factset-Umfrage. Die Einnahmen stiegen den weiteren Angaben zufolge um 1,0 Prozent auf 12,01 Milliarden Dollar.

Das auf Asien fokussierte Kreditinstitut kündigte am Montag ein Aktienrückkaufprogramm im Volumen von bis zu 2 Milliarden Dollar an. "Während wir das externe Risikoumfeld weiterhin vorsichtig einschätzen, glauben wir, dass die Tiefstände der letzten Quartale hinter uns liegen", sagte HSBC-CEO Noel Quinn.

Angesichts der Besorgnis vieler Anleger über den chinesischen Immobiliensektor erklärte die HSBC, dass sie kein direktes Kreditengagement bei Bauträgern der sogenannten Kategorie "rot" und nur ein begrenztes Engagement bei Kunden der Kategorie "orange" habe. Die Begriffe beziehen sich auf Pekings Farbcodesystem für die Liquiditätsprobleme von Immobilienunternehmen.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN ++++++

In den USA veröffentlichen u.a. folgende Unternehmen Geschäftszahlen

22:05 US/Facebook Inc, Ergebnis 3Q, Menlo Park

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++


- US 
   14:30 Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) September 
 
 

+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++


INDEX                         Stand  +/- % 
E-Mini-Future S&P-500      4.539,75  +0,1% 
E-Mini-Future Nasdaq-100  15.354,00  +0,1% 
Nikkei-225                28.553,04  -0,9% 
Hang-Seng-Index           26.150,24  +0,1% 
Kospi                      3.017,17  +0,4% 
Shanghai-Composite         3.596,09  +0,4% 
S&P/ASX 200                7.444,50  +0,4% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

OSTASIEN (VERLAUF)

Zunehmend riskikofreudiger agieren Anlager an den Börsen in Ostasien und Australien, nachdem zunächst Inflationsängste und die Verschärfung der Coronalage vor allem in China für ein verhaltenes Geschäft gesorgt hatten. Im Blick stehen auch Unternehmenszahlen der anlaufenden Berichtssaison. Am Freitag hatte US-Notenbankchef Jerome Powell gemahnt, die Inflation könne länger auf erhöhtem Niveau verharren und signalisiert, dass die Fed im Bedarfsfall die notwendigen Schritte unternehmen werde.

In Festlandschina geht es leicht aufwärts befördert von einer erhöhten täglichen Liquiditätsspritze der Zentralbank. Gebremst wird der Markt von einem neuen Ausbruch an Covid-Infektionen. In Hongkong legt der HSI ebenfalls leicht zu. Die Aktie des angeschlagenen Immobilienkonzerns Evergrande lag zeitweise 4 Prozent im Plus, nachdem das Unternehmen mitgeteilt hat, verstärkt seine Elektroautosparte zuungunsten des Immobilien-Kerngeschäfts zu befördern. In Japan ziehen vor allem Auto- und Elektronikwerte den Index deutlicher nach unten. Der Kospi in Südkorea hat 0,4 Prozent ins Plus gedreht, nachdem zunächst Chemie- und Energiewerte gedrückt hatten. Auch Technologiewerte tendieren mit den Vorgaben der Nasdaq im frühen Geschäft leichter.

US-NACHBÖRSE

Text

WALL STREET


INDEX                 zuletzt      +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                35.677,02      +0,2%         73,94         +16,6% 
S&P-500              4.544,90      -0,1%         -4,88         +21,0% 
Nasdaq-Comp.        15.090,20      -0,8%       -125,50         +17,1% 
Nasdaq-100          15.355,07      -0,9%       -134,53         +19,1% 
 
 
                     Fr        Do 
Umsatz NYSE (Aktien) 755 Mio   826 Mio 
Gewinner           1.671     1.547 
Verlierer          1.615     1.735 
Unverändert          140       143 
 

Uneinheitlich - Falkenhafte Äußerungen des US-Notenbankpräsidenten haben die Wall Street am Freitag ausgebremst, nachdem sie zuvor von der bislang überwiegend positiven Bilanzsaison profitiert hatte. Fed-Chef Jerome Powell räumte das Risiko einer höheren Inflation ein. Es sei an der Zeit, die monatlichen Anleihekäufe zurückzufahren, für Zinserhöhungen sei es indes noch zu früh. Die Nasdaq rutschte daraufhin tiefer ins Minus. Dow und S&P-500 hatten kurz nach der Startglocke zwar noch neue Allzeithochs erreicht, konnte diese aber nicht halten. Die Kaufbereitschaft ging auch wegen des bevorstehenden Wochenendes zurück. Kaum Impulse gingen von den US-Einkaufsmanagerindizes aus. Dienstleistungsgewerbe und Industrie sind mal über und mal unter Erwartungen geblieben. Die Nasdaq wurde vom Kurseinbruch bei Snap (-26,6%) und Intel (-11,7%) belastet. Snap rechnet nach den jüngsten Änderungen der Datenschutzregeln von Apple mit einer Abschwächung des Wachstums. Auch im zurückliegenden Quartal verzeichnete das Unternehmen ein Umsatzplus unter den Erwartungen. Intel hat im dritten Quartal mehr verdient als erwartet und auch die Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr erhöht. Allerdings kann der Chiphersteller die Nachfrage der Kunden nicht schnell genug befriedigen, weshalb der Umsatz im dritten Quartal die Markterwartungen knapp verfehlte und voraussichtlich auch im laufenden vierten Quartal nicht erreichen wird. American Express (+5,4%) hat im dritten Quartal bei Umsatz- und Gewinn zugelegt und von der Ausgabenlust seiner Kunden besonders in den Restaurants profitiert. Honeywell (-3,2%) hat im dritten Quartal zwar ungeachtet der Einschränkungen in der Lieferkette und der Rohstoffkosteninflation mehr verdient als erwartet. Allerdings senkte das Industriekonglomerat seine Umsatzschätzung. Mattel (+0,6%) konnte gestiegene Materialkosten durch höhere Preise kompensieren. Bei Celanese (+1,6%) hat sich der Quartalsgewinn im dritten Quartal mehr als verdoppelt. Der Kurs der von Ex-Präsident Donald Trump genutzten Zweckgesellschaft (Spac) Digital World Acquisition schoss nach dem Kurssprung um 357 Prozent vom Donnerstag nun um weitere 107 Prozent nach oben.

US-ANLEIHEN


US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite   Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  0,46        0,1          0,46           34,0 
5 Jahre                  1,20       -3,1          1,23           84,3 
7 Jahre                  1,48       -4,9          1,53           83,5 
10 Jahre                 1,64       -5,7          1,70           72,6 
30 Jahre                 2,07       -7,6          2,15           42,6 
 

Am Rentenmarkt flachte sich die Zinsstrukturkurve weiter ab. Vor allem am langen Ende kamen die Renditen zurück, nachdem die Rendite zehnjähriger Treasurys in der Nacht zum Freitag zeitweise bis auf 1,70 Prozent gestiegen war - den höchsten Stand seit Mai. Eine flache Zinskurve könnte ein Hinweis darauf sein, dass Zweifel an der Erholung der Wirtschaft ebensowenig angebracht sind wie Erwartungen, dass die Fed die Zinsen möglicherweise aggressiver als erwartet anheben muss, um den Inflationsdruck zu mildern, womit sie aber wiederum einen Konjunkturabschwung riskieren würde. Analysten wollten die Abflachung der Zinsstrukturkurve indessen nicht überbewerten. Vermutlich habe der Anstieg der Zehnjahresrendite auf die Marke von 1,70 Prozent Käufer angelockt, meinte etwa Thomas di Galoma, Managing Director und Leiter des Anleihehandels bei Seaport Global Holdings. Er geht davon aus, dass die Zehnjahresrendite schon bald das Hoch von 1,774 Prozent testen wird.

DEVISEN


DEVISEN          zuletzt      +/- %      00:00  Fr, 10:03 Uhr    % YTD 
EUR/USD           1,1658      +0,2%     1,1639         1,1641    -4,6% 
EUR/JPY           132,50      +0,3%     132,16         132,59    +5,1% 
EUR/GBP           0,8460      -0,0%     0,8464         0,8451    -5,3% 
GBP/USD           1,3780      +0,2%     1,3753         1,3775    +0,8% 
USD/JPY           113,64      +0,1%     113,57         113,92   +10,1% 
USD/KRW         1.177,40      -0,1%   1.177,40       1.174,88    +8,4% 
USD/CNY           6,3850      -0,1%     6,3850         6,3916    -2,2% 
USD/CNH           6,3785      -0,1%     6,3826         6,3867    -1,9% 
USD/HKD           7,7736      +0,0%     7,7733         7,7755    +0,3% 
AUD/USD           0,7486      +0,3%     0,7466         0,7497    -2,8% 
NZD/USD           0,7166      +0,2%     0,7149         0,7181    -0,3% 
Bitcoin 
BTC/USD        61.985,01      +1,7%  60.947,51      63.337,76  +113,4% 
 

Der Dollarindex sank um 0,1 Prozent. Angesichts der Perspektiven einer strafferen Geldpolitik in den USA macht die ING kurzfristig Erholungspotenzial beim Greenback aus. Die gute Berichtsperiode fache das Angstthema Inflation eher noch an, hieß es.

++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL


ROHOEL           zuletzt  VT-Settl.      +/- %        +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex          84,55      83,76      +0,9%           0,79   +75,3% 
Brent/ICE          86,22      85,53      +0,8%           0,69   +70,0% 
 

Erdöl wurde wieder teurer: Berichte, wonach die Gruppe Opec+ zuletzt etwas mehr gefördert habe als eigentlich vereinbart, trügen kaum zur Entlastung der engen Märkte bei, hieß es. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI stieg um 1,5 Prozent auf 83,76 Dollar. Brent erhöhte sich um 1,1 Prozent auf 85,53 Dollar.

METALLE


METALLE          zuletzt     Vortag      +/- %        +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)     1.798,10   1.792,36      +0,3%          +5,75    -5,3% 
Silber (Spot)      24,48      24,32      +0,7%          +0,17    -7,2% 
Platin (Spot)   1.048,75   1.044,30      +0,4%          +4,45    -2,0% 
Kupfer-Future       4,55       4,50      +1,2%          +0,05   +29,1% 
 

Der gesunkene Dollarkurs und die Inflationsängste stützten den Goldpreis.

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October 25, 2021 01:31 ET (05:31 GMT)