Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.


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+++++ FEIERTAGSHINWEIS +++++

DIENSTAG: In Australien und Neuseeland bleiben die Börsen wegen des Tages des australisch-neuseeländischen Armeekorps geschlossen.

+++++ TAGESTHEMA +++++

Deutschlands zweitgrößter Softwarekonzern, die Software AG, steht vor der Übernahme durch die Beteiligungsgesellschaft Silver Lake. Der Investor bietet 30 Euro je Aktie der Software AG, das liegt rund 50 Prozent über dem Schlusskurs der Aktie vom Freitag, wie aus einer Mitteilung beider Unternehmen hervorgeht. Der im SDAX notierte SAP-Wettbewerber wird in der Summe somit mit rund 2,2 Milliarden Euro bewertet. Der größte Aktionär der Darmstädter, die Software-AG-Stiftung, stehe hinter dem Angebot und will ihre Aktien andienen. Somit gehen 25,1 Prozent der Aktien an Silver Lake über. Die Stiftung will weiterhin mit 5 Prozent in Software AG beteiligt bleiben. Die Mindestannahmeschwelle der Offerte liege bei 50 Prozent plus einer Aktie. Sowohl der Vorstand als auch der Aufsichtsrat der Software AG unterstützten die Offerte. Der Finanzinvestor habe zugesichert, die eingeschlagene Strategie zu unterstützen. Am Hauptsitz und den Standorten des Unternehmens werde festgehalten. Die Börsennotierung soll nach dem Closing der Transaktion eingestellt werden. Ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag sei nicht geplant. "Der Vorstand und Silver Lake sind der Ansicht, dass die Software AG als privat geführtes Unternehmen unter der Eigentümer von Silver Lake wesentlich besser in der Lage sein wird, ihre künftige Strategie umzusetzen, mit dem Ziel, das Geschäft des Unternehmens in einem schwierigen makroökonomischen Umfeld und unter Berücksichtigung der erforderlichen langfristigen operativen und finanziellen Investitionen zu vereinfachen und neu auszurichten", heißt es in der Mitteilung weiter. Silver Lake hatte vor gut einem Jahr bereits 344 Millionen Euro über Wandelanleihen in die Software AG investiert. Nach der Wandlung würden diese etwa 9 Prozent der ausgegebenen Software AG Aktien ausmachen. "Seit unserer erstmaligen Investition in die Software AG im Februar 2022 haben wir eng mit dem Unternehmen und der Stiftung als größter Aktionärin zusammengearbeitet, um die Transformation des Unternehmens zu beschleunigen", so Christian Lucas, Co-Leiter EMEA bei Silver Lake, laut Mitteilung.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

06:45 CH/Credit Suisse Group (CS Group), Ergebnis 1Q

07:00 NL/Royal Philips Electronics NV, Ergebnis 1Q

10:00 DE/Henkel AG & Co KGaA, HV

12:55 US/Coca-Cola Co, Ergebnis 1Q

18:00 FR/Vivendi SE, Ergebnis 1Q

Mögliche vorgezogene Termine - auf Basis des Vorjahres geschätzt:

- DE/Hypoport SE, Ergebnis 1Q

DIVIDENDENABSCHLAG


Unternehmen              Dividende 
Ecotel Communication AG  18,82 EUR 
Villeroy & Boch AG        1,20 EUR 
Nestle SA                 2,95 CHF 
Nokia Corp                0,03 EUR 
Unicredit SpA             0,9872 EUR 
 

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++


- DE 
    10:00 ifo-Geschäftsklimaindex April 
          PROGNOSE: 93,8 
          zuvor:    93,3 
          Lagebeurteilung 
          PROGNOSE: 96,4 
          zuvor:    95,4 
          Geschäftserwartungen 
          PROGNOSE: 91,1 
          zuvor:    91,2 
- US 
    14:30 Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) März 
 
- BE 
    15:00 Geschäftsklimaindex April 
          PROGNOSE: -6,5 Punkte 
          zuvor:    -7,6 Punkte 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++


Aktuell: 
INDEX                        Stand    +/- 
DAX-Future               15.989,00  -0,3% 
E-Mini-Future S&P-500     4.142,50  -0,3% 
E-Mini-Future Nsdq-100   13.044,00  -0,4% 
Nikkei-225               28.596,74  +0,1% 
Schanghai-Composite       3.293,03  -0,2% 
Hang-Seng-Index          19.854,33  -1,1% 
                        +/-  Ticks 
Bund -Future                133,81    +17 
 
Freitag: 
INDEX            Schluss        +/- 
DAX            15.881,66      +0,5% 
DAX-Future     16.032,00      +0,6% 
XDAX           15.897,78      +0,6% 
MDAX           27.742,32      -0,0% 
TecDAX          3.275,04      +1,0% 
EuroStoxx50     4.408,59      +0,5% 
Stoxx50         4.079,60      +0,6% 
Dow-Jones      33.808,96      +0,1% 
S&P-500-Index   4.133,52      +0,1% 
Nasdaq-Comp.   12.072,46      +0,1% 
EUREX            zuletzt  +/- Ticks 
Bund-Future       133,64        -47 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Mit einer wenig veränderten Eröffnung an den europäischen Aktienmärkten rechnen Marktteilnehmer zum Wochenauftakt. DAX und Euro-Stoxx-50 werden am frühen Morgen ein paar Punkte niedriger errechnet, bleiben damit aber nur knapp unter den jüngsten Jahreshochs. "Der Blick der Optimisten richtet sich weiter auf die 16.000er Marke und darüber in Richtung des DAX-Allzeithochs von 16.290 Punkten", sagt Holger Struck von hs-livetrading. Während Struck meint, angesichts der steigenden Zinsen und der Rezessionssorgen sei die Marktverfassung erstaunlich, verweist Heino Ruland von Ruland Research auf den günstigen Beginn der Berichtssaison. "Die Unternehmen können die gestiegenenen Kosten bisher offensichtlich weitergeben", so der Analyst. Demgegenüber trete das Makro-Umfeld derzeit in den Hintergrund: Auch vom ifo-Geschäftsklima-Index am Vormittag erwartet Ruland keine stärkeren Impulse. "Allerdings wird sich die EZB von ihrem Inflationsziel von 2 Prozent verabschieden müssen", so der Analyst weiter. Nach dem Tarifabschluss im Öffentlichen Dienst dürfte die Inflationsrate nun längerfristig nicht mehr unter den Bereich von 3 bis 4 Prozent fallen, erwartet er.

Rückblick: US-Konjunkturdaten über Erwarten sorgten am Nachmittag für etwas Schwung nach oben. Auch wurden die neuen europäischen Einkaufsmanagerindizes im Verlauf positiver gewertet. Der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor stieg bereits zum fünften Mal in Folge. Die Wirtschaft des gemeinsamen Währungsraumes schlage sich deutlich besser als befürchtet, hieß es. Auffallend war die Schwäche der Rohstoffwerte, deren Stoxx-Subindex fast 4 Prozent absackte. Für Holcim ging es um 0,3 Prozent nach unten. Der Gewinn des Zementherstellers war zwar besser ausgefallen als gedacht, Citi und auch Stifel monierten aber das schwache Nordamerika-Geschäft. Network International gewannen 10,2 Prozent nach einem weiteren Gebot für den Anbieter von Zahlungslösungen.

DAX/MDAX/TECDAX

Freundlich - Hauptantreiber für den DAX war das Schwergewicht SAP (+5,2%) nach der Zahlenvorlage für das erste Quartal. Die Zahlen hätten zumindest teilweise die Erwartungen übertroffen, sagten Analysten. Mercedes-Benz verteuerten sich nach Bekanntgabe erster Zahlen für das Quartal um 1,4 Prozent. Die Ergebnisse liegen laut Bernstein über den Erwartungen, und zwar über wichtige Bereiche hinweg. Für Aurubis ging es mit der überraschenden Zahlenvorlage am Nachmittag zunächst steil nach oben, die Aktie schloss dann aber knapp im Minus. "Alles in allem sind die Zahlen leicht positiv", meinte ein Aktienhändler.

XETRA-NACHBÖRSE

GK Software legten knapp 1 Prozent zu, nachdem bekannt geworden war, dass der japanische Fujitsu-Konzern mit seinem Übernahmeangebot für den Softwarespezialisten erfolgreich war und somit neuer Mehrheitseigentümer wird. Für Synbiotic ging es um knapp 6 Prozent nach oben. Das Cannabisunternehmen hat eine geplante Bezugsrechtkapitalerhöhung abgesagt und beschafft sich nun frische Liquidität mit einer Aktien-Privatplatzierung und der Ausgabe einer Wandelanleihe. Dabei könnten rund 2,5 Millionen Euro zusammenkommen.

USA - AKTIEN

Behauptet - Beim Versuch, Sorgen vor steigenden Zinsen, jüngste Rezessionssignale und durchwachsen ausfallende Quartalsberichte der Unternehmen unter einen Hut zu bringen, ging es erneut seitwärts. Am Freitag wurde das Abwägen noch dadurch erschwert, dass von S&P Global ermittelte US-Einkaufsmanagerindizes besser ausgefallen waren als erwartet. Sie deuten sowohl für die Industrie wie für den Dienstleistungssektor auf Wachstum hin. Gut kamen die Quartalszahlen von Procter & Gamble an, sie waren besser ausgefallen als erwartet. Der Kurs gewann 3,5 Prozent Tesla stabilisierten sich nach dem fast 10-prozentigen Rücksetzer am Vortag um 1,3 Prozent. Der Elektroautobauer hatte mitgeteilt, die Preise für das Model S and das Model X zu erhöhen, nachdem er gerade erst Quartalszahlen vorgelegt hatte, die gewinnseitig nach diversen Preissenkungen schwach ausgefallen waren. Schlumberger verloren 4,2 Prozent. Der Ölfelddienstleister schlug zwar die Erwartungen des Marktes und lieferte einen positiven Ausblick, allerdings kam der schwächer als prognostiziert ausgefallene Cashflow sehr schlecht an. Zudem verstimmten Aussagen, dass die Aktivitäten in Nordamerika 2023 ihren Höhepunkt erreichen könnten. Der Kurs des Wettbewerbers Baker Hughes büßte 1,4 Prozent ein.

US-ANLEIHEN


Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,17         +3,1          4,14          -25,3 
5 Jahre                  3,66         +3,7          3,62          -33,9 
7 Jahre                  3,61         +2,9          3,58          -35,7 
10 Jahre                 3,57         +3,1          3,54          -31,4 
30 Jahre                 3,77         +2,7          3,75          -19,8 
 

Am Anleihemarkt stiegen die Renditen leicht, weil die gut ausgefallenen Einkaufsmanagerdaten die Spekulation über weiter steigende Zinsen nährten.

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April 24, 2023 01:33 ET (05:33 GMT)