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+++++ TAGESTHEMA +++++

Die Europäische Zentralbank (EZB) muss ihre Zinsen aus Sicht von EZB-Ratsmitglied Joachim Nagel weiter erhöhen. In einer Rede im Peterson Institute for International Economics sagte Schnabel laut veröffentlichtem Redetext, die Inflationslage müsse sich schon deutlich bessern, ehe die EZB ihre Zinserhöhungen einstellen könne, und die jüngsten Finanzmarktturbulenzen müssten zu einer "exzessiven" Straffung der Kreditkonditionen führen, um den EZB-Kurs zu beeinflussen. Der EZB-Rat fällt die nächste Leitzinsentscheidung am 4. Mai. Zuvor veröffentlicht Eurostat am 2. Mai Verbraucherpreisdaten für April und die EZB selbst die Ergebnisse ihrer aktuellen Quartalsumfrage zur Kreditvergabe. "Wenn sich die Inflationsaussichten nicht deutlich verbessern, werden wir die Zinsen voraussichtlich weiter anheben", sagte Nagel. Die EZB sei verpflichtet, für Preisstabilität zu sorgen, und deshalb sei es sicherlich viel zu früh, um die Zinsen nicht weiter anzuheben oder gar an eine Senkung zu denken. Manche EZB-Ratsmitglieder haben in letzter Zeit gewarnt, dass die Bankturbulenzen die Kreditvergabe und damit Wachstum und Inflation zusätzlich bremsen dürften. Nagel sagte dazu: "Im Vorfeld unserer nächsten Sitzung müssen wir prüfen, ob die jüngsten Turbulenzen zu einer übermäßigen Verschärfung der Kreditbedingungen geführt haben. Sollte dies der Fall sein, könnte dies Auswirkungen auf unseren geldpolitischen Kurs haben."

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

07:00 DE/Fraport AG, Verkehrszahlen März

07:30 FR/Faurecia SA, Umsatz 1Q

17:15 DE/Siemens AG, PK auf Hannover-Messe

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++


- US 
    14:30 Empire State Manufacturing Index April 
          PROGNOSE:  k.A 
          zuvor:    -24,6 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++


Aktuell: 
INDEX                        Stand    +/- 
DAX-Future               15.961,00  +0,1% 
E-Mini-Future S&P-500     4.170,25  +0,2% 
E-Mini-Future Nsdq-100   13.181,00  -0,0% 
Nikkei-225               28.471,27  -0,1% 
Schanghai-Composite       3.370,75  +1,0% 
                        +/-  Ticks 
Bund -Future                134,37      0 
 
Freitag: 
INDEX            Schluss        +/- 
DAX            15.807,50      +0,5% 
DAX-Future     15.945,00      +0,2% 
XDAX           15.804,21      +0,2% 
MDAX           27.788,48      +0,8% 
TecDAX          3.315,81      -0,2% 
EuroStoxx50     4.390,75      +0,6% 
Stoxx50         4.044,51      +0,5% 
Dow-Jones      33.886,47      -0,4% 
S&P-500-Index   4.137,64      -0,2% 
Nasdaq-Comp.   12.123,47      -0,4% 
EUREX            zuletzt    +/- Ticks 
Bund-Future     134,37%        -58 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

AUSBLICK: Europas Börsen dürften wenig verändert in die neue Woche starten. Vor Veröffentlichung der chinesischen BIP-Daten am Dienstag werden sich die Anleger vermutlich erst einmal zurückhalten. Das Umfeld ist neutral. Wieder hochgekochte Zinssorgen haben die Notierungen an Wall Street am Freitag belastet. Dem stehen aber erste positive Indikationen von der gerade beginnenden Berichtssaison auf beiden Seiten des Atlantiks gegenüber - insbesondere die besser als erwartet ausgefallenen ersten Zahlen der US-Banken sorgten für Erleichterung unter den Anlegern.

Die US-Großbank JP Morgan zeigt mit einem Rekordquartal zu einem Zeitpunkt, an dem die Wall Street angesichts des Zusammenbruchs der Silicon Valley Bank und Signature Bank im vergangenen Monat nervös geworden ist, dass sie von der Krise sogar noch profitieren konnte. Aber auch die Zahlen von Wells Fargo und der Citigroup konnten sich laut CMC sehen lassen. Der Schlüssel für den Aktienmarkt in den kommenden Wochen dürfte im Verlauf der Berichtssaison liegen: Sie könnte ähnlich überraschen wie zu Beginn des Jahres, heißt es.

RÜCKBLICK: Fester - Die positiv aufgenommenen US-Erzeugerpreise vom Vortag wirkten nach. Sie hatten Inflationssorgen gemildert und damit die Hoffnung auf ein nahendes Zins-Top in den USA untermauert. Für eine positive Überraschung an der Inflationsfront sorgten zudem die Preise im deutschen Großhandel. Auch setzte die gerade beginnende Berichtssaison für erste positive Impulse. Die Geschäftszahlen von JP Morgan, der Citigroup sowie Wells Fargo wurden positiv am Markt zur Kenntnis genommen. Europas Banken bildeten mit plus 3,0 Prozent die Sektorspitze. Palfinger ist gut in das Jahr gestartet, die Aktien sprangen um 6 Prozent an. Auch beim Luxushersteller Hermes läuft es rund: Nachdem bereits LVMH am Vortag für eine Überraschung sorgte und die Aktien auf Rekordhoch trieb, zogen Hermes nun mit weiteren 1,5 Prozent Plus nach. Alstom gaben um 3 Prozent nach. Hier wirft der überraschende Abgang des Finanzchefs Fragen zum Zeitpunkt auf, hieß es von den Citi-Analysten.

DAX/MDAX/TECDAX

Etwas fester - Der DAX hatte im Verlauf ein neues Jahreshoch bei 15.841 Punkten markiert. Nach den positven GEschäftszahen der US-Banken gewannen Deutsche Bank 4,6 Prozent und Commerzbank 5,6 Prozent. Covestro (+2,5%) hat einen guten Jahresauftakt hingelegt. Analysten lobten bei den vorläufigen Zahlen die EBITDA-Entwicklung. Surteco schlossen nach Geschäftszahlen 4,6 Prozent fester.Für Beiersdorf ging es vor allem optisch 1,1 Prozent nach unten - das Unternehmen schüttete eine Dividende von 70 Cents je Aktie aus. Zahlen und die Ankündigung eines Aktienrückkaufprogramms sorgten für Kauflaune bei Nagarro, für die Aktie ging es um 7,8 Prozent nach oben. Zudem setzte sich die Erholung bei Immobilienaktien fort: Vonovia gewannen 3,1 Prozent, Aroundtown 6,4 Prozent oder LEG Immobilien 2,5 Prozent. Bei der Deutschen Börse kam es nach der jüngsten Kursentwicklung zu Gewinnmitnahmen - die Aktie büßte 1,5 Prozent ein.

XETRA-NACHBÖRSE

Traton hatte vorläufige Erstquartalszahlen veröffentlicht und von einem positiven Jahresbeginn "deutlich über den Markterwartungen" berichtet. Dank der positiven Entwicklung stellte Traton eine Anhebung der Prognose für 2023 in Aussicht. Die Titel wurden 5 Prozent fester getaxt.

USA - AKTIEN

Etwas leichter - Die US-Börsen wurden von wieder hochgekochten Zinssorgen belastet. Die am Vortag im Zuge unerwartet niedriger Inflationsdaten gespielte Hoffnung auf ein baldiges Zinserhöhungsende bekam Risse. Die stärker als prognostiziert gestiegene Industrieproduktion im März belastete ebenso wie die aufgehellte Stimmung unter US-Verbrauchern im April. Ausgabefreudige US-Konsumenten sprachen nicht für eine Rezession und auch nicht für eine nachgebende Inflation. Wie ein Weckruf wirkte da Fed-Governor Christopher Waller: "Die Geldpolitik muss weiter gestrafft werden", sagte Waller unmissverständlich. Gegen den negativen Markttrend zogen die Bankenkurse um 3,5 Prozent an. Denn die Ergebnisse von JPM, Citi sowie Wells Fargo zum ersten Quartal hatten allesamt positiv überrascht. Für JPM ging es um 7,6 Prozent nach oben, für Citigroup um 4,8 Prozent. Wells Fargo drehten im Verlauf hauchdünn ins Minus, die Aktie war seit Anfang April schon gut gelaufen. Boeing verloren 5,6 Prozent. Der US-Flugzeughersteller hatte die Auslieferung einiger 737 Max-Maschinen wegen fehlerhaft eingebauter Teile gestoppt. Verantwortlich ist der Zulieferer Spirit Aerosystems (-20,7%). Blackrock (+3,1%) lieferte schwache Erstquartalszahlen, aber der Gewinn im ersten Quartal schlug die Erwartungen.

USA - ANLEIHEN


US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,09        +11,4          3,98          -32,7 
5 Jahre                  3,60        +10,4          3,50          -40,0 
7 Jahre                  3,56         +9,0          3,47          -41,0 
10 Jahre                 3,52         +7,4          3,44          -36,2 
30 Jahre                 3,74         +4,8          3,69          -23,4 
 

Gesunkene Notierungen zogen mit wieder gestiegenen Zinsfantasien die Renditen deutlich nach oben.

+++++ DEVISENMARKT +++++


DEVISEN               zuletzt  +/- %  Fr, 7:50 Uhr  Do, 18:26 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,0981  -0,1%        1,1064         1,1056   +2,6% 
EUR/JPY                147,09  -0,0%        146,65         146,37   +4,8% 
EUR/CHF                0,9820  -0,2%        0,9825         0,9808   -0,8% 
EUR/GBP                0,8851  +0,0%        0,8827         0,8825   +0,0% 
USD/JPY                133,95  +0,1%        132,55         132,40   +2,2% 
GBP/USD                1,2406  -0,1%        1,2534         1,2528   +2,6% 
USD/CNH (Offshore)     6,8792  +0,2%        6,8401         6,8705   -0,7% 
Bitcoin 
BTC/USD             29.981,13  -1,4%     30.840,44      30.374,31  +80,6% 
 

Der Dollar erholte sich nach den jüngsten Abgaben, der Dollar-Index gewann 0,6 Prozent. Die Waller-Aussagen in Verbindung mit den positiven Daten zur Verbraucherstimmung ließen erneut Zinserhöhungsspekulationen aufkommen. Der Euro fiel nach seinem Jahreshoch bei 1,1076 Dollar mit der Dollarstärke unter die Marke von 1,10.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS


ROHOEL     zuletzt  VT-Settlem.  +/- %  +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex    82,55        82,52  +0,0%    +0,03  +2,6% 
Brent/ICE    86,34        86,31  +0,0%    +0,03  +1,8% 
 

Die Erdölpreise stiegen moderat (+0,6 bzw. +0,4%); die verbesserten Wirtschaftsdaten in den USA, aber auch in China, wo das Verbrauchervertrauen ebenfalls einen Sprung gemacht hatte, dürften die Nachfrage befeuern, hieß es. Die Internationale Energie-Agentur warnte, dass die Förderkürzungen der Kartellgruppe Opec+ den Erdölmarkt stärker und früher ins Ungleichgewicht bringen könnte als ursprünglich veranschlagt.

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

April 17, 2023 01:31 ET (05:31 GMT)