Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.


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+++++ FEIERTAGSHINWEIS +++++

MITTWOCH: In Australien blieben die Börsen wegen des Nationalfeiertags geschlossen.

+++++ TAGESTHEMA +++++

Die Parole für die Sitzung der US-Notenbank lautet: Achten Sie darauf, was die US-Währungshüter sagen, nicht was sie tun. Die Fed beurteilt die Inflationsentwicklung in den USA jetzt als sehr viel hartnäckiger und deutete deshalb schon eine raschere Zinserhöhung an. Der erste Schritt dürfte bereits im März erfolgen, wenn das Kaufprogramm der Fed ausläuft. Für die aktuelle Sitzung, deren Ergebnisse am Mittwoch um 20.00 Uhr MEZ verkündet werden, werden aber noch keine Beschlüsse erwartet. Der Leitzins beträgt derzeit 0,00 bis 0,25 Prozent. Zuletzt sprach Fed-Gouverneur Christopher Waller sogar von bis zu fünf Zinserhöhungen in diesem Jahr, sollte die Inflation in der ersten Jahreshälfte hoch bleiben. Sie liegt mit derzeit 7,0 Prozent weit über dem Zielwert der Fed, die eine jährliche Rate von 2 Prozent anpeilt. Die Gründe für die aus dem Ruder laufende Teuerung sind die starke Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen sowie Engpässe in den Lieferketten im Zuge der weltweiten Konjunkturerholung nach der Corona-Krise. An den Märkten wird spekuliert, ob die Fed zu der "Shock and Awe"-Taktik drastischer Zinserhöhungen zurückkehrt, die sie in den 1980er und 1990er Jahren zur Inflationsbekämpfung eingesetzt hat oder ob sie den maßvollen Ansatz der jüngsten Jahre beibehält. Da die Inflation den höchsten Stand seit vier Jahrzehnten erreicht hat, mehren sich Gerüchte über einen sofortigen Stopp des Kaufprogramms oder eine drastische Anhebung des Leitzinses um 50 Basispunkte bereits im März.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

10:45 DE/Metro AG, Capital Markets Day zur künftigen Strategie, Düsseldorf

12:30 US/AT&T Inc, Ergebnis 4Q, Dallas

13:30 US/Abbott Laboratories, Ergebnis 4Q, Abbott Park

13:30 US/Boeing Co, Ergebnis 4Q, Chicago

22:02 US/Intel Corp, Ergebnis 4Q, Santa Clara

22:09 US/Tesla Inc, Ergebnis 4Q (23:30 Webcast), Palo Alto

22:10 US/Qualtrics International Inc, Ergebnis 4Q, Provo/Utah

Mögliche vorgezogene Termine - auf Basis des Vorjahres geschätzt:

- DE/Leoni AG, Jahresergebnis

- DE/RTL Group SA, Jahresergebnis

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++


- FR 
    08:45 Verbrauchervertrauen Januar 
          PROGNOSE:  98 
          zuvor:    100 
 
- US 
    16:00 Neubauverkäufe Dezember 
          PROGNOSE:  +1,7% gg Vm 
          zuvor:    +12,4% gg Vm 
 
    16:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) der staatlichen 
          Energy Information Administration (EIA) 
 
    20:00 Fed, Ergebnis der FOMC-Sitzung, 
          20:30 PK mit Fed-Chairman Powell, Washington 
          Fed-Funds-Zielsatz 
          PROGNOSE: 0,00% bis 0,25% 
          zuvor:    0,00% bis 0,25% 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++


Aktuell: 
INDEX                        Stand    +/- 
DAX-Future               15.236,00  +0,5% 
E-Mini-Future S&P-500     4.360,50  +0,3% 
E-Mini-Future Nsdq-100   14.225,50  +0,6% 
Nikkei-225               27.011,33  -0,4% 
Schanghai-Composite       3.452,37  +0,6% 
                        +/-  Ticks 
Bund -Future                170,36     +4 
 
Vortag: 
INDEX                Schluss        +/- 
DAX                15.123,87      +0,8% 
DAX-Future         15.153,00      -0,7% 
XDAX               15.160,32      -0,7% 
MDAX               32.424,55      +0,6% 
TecDAX              3.355,16      +0,3% 
EuroStoxx50         4.078,26      +0,6% 
Stoxx50             3.676,16      +0,8% 
Dow-Jones          34.297,73      -0,2% 
S&P-500-Index       4.356,45      -1,2% 
Nasdaq-Comp.       13.539,30      -2,3% 
EUREX                zuletzt  +/- Ticks 
Bund-Future           170,32        -34 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Noch etwas Erholungspotenzial räumen Marktteilnehmer dem DAX zur Wochenmitte ein. Einerseits gilt der Markt nach dem Absturz als kurzfristig überverkauft, was über Short-Deckungen Erholungen begünstigt. Andererseits stehen weiter die Risiken im Blick. "Richtungsentscheidend wird erst die Sitzung der US-Notenbank sein", so ein Marktteilnehmer. Sollte die US-Notenbank "hawkische" Töne einschlagen, könnte im DAX über den Tag hinaus die Unterstützung bei 14.800 Punkten getestet werden und möglicherweise auch brechen. Sollte die US-Notenbank bereits eine Bilanzverkürzung ankündigen, wäre das negativ. Als eingepreist gilt ein erster Zinsschritt im März. Darüber hinaus rechnet der Markt laut Teilnehmern damit, dass die Fed weitere Schritte von der Entwicklung der Daten abhängig macht. Bei einer Eskalation der Ukraine-Krise könnte der DAX regelrecht nach unten durchgereicht werden: Dann könnten die ehemaligen Hochs zwischen 13.800 und 13.400 Punkten in den Blick geraten, heißt es in den Mußler-Briefen.

Rückblick: Gekennzeichnet war die Entwicklung im DAX weiterhin von schnellen und auch immer noch relativ großen Tendenzwechseln. Etwas gestützt wurde die Stimmung vom ifo-Geschäftsklima-Index, der entgegen den Erwartungen zugelegt hat. In Europa legten die Stoxx-Branchenindizes der Banken, der Ölkonzerne und der Telekom-Unternehmen mit Pluszeichen von über 2 Prozent am stärksten zu. Der Index der Technologie-Aktien schloss sich der Rally nicht an und gab weitere 0,8 Prozent ab. Ericsson (+7,6%) hat unerwartet starke Zahlen zu Umsatz und Gewinn vorgelegt. Zudem wurde im Handel die Bruttomarge gelobt. Remy Cointreau fielen 2,1 Prozent trotz guter Zahlen zum dritten Quartal. Swatch (-3,9%) ist im vergangenen Jahr stark gewachsen. Der operative Gewinn sprang über die Marke von 1 Milliarde Franken. Auch für 2022 ist der Uhrenhersteller optimistisch. Credit Suisse (-0,9%) rechnet im Schlussquartal 2021 wegen hohen Rückstellungen nur mit einem in etwa ausgeglichenen Ergebnis vor Steuern. Im vierten Quartal seien für Rechtsstreitigkeiten 500 Millionen Franken zurückgestellt worden, die aber teilweise durch Gewinne von Immobilienverkäufen ausgeglichen werden.

DAX/MDAX/TECDAX

Etwas fester - Angeführt wurde die DAX-Gewinnerseite von Fresenius Medical Care, die bei großen Umsätzen 6,6 Prozent gewannen. Damit holten sie nicht nur die Abschläge vom Montag auf, sie näherten sich sogar wieder dem Jahreshoch, das zugleich den höchsten Stand seit Anfang November markierte. Im Fahrwasser gewannen die Aktien der Mutter Fresenius 2 Prozent. Siemens Energy erholten sich 2,7 Prozent. Dagegen gaben Delivery Hero 2,9 Prozent ab und Hellofresh 1,3 Prozent. Beide Titel fielen auf den tiefsten Stand seit über einem Jahr. Bei Deutsche Börse (-2,8%) setzten Gewinnmitnahmen ein, nach den Rallygewinnen der vergangenen Wochen. Im MDAX stiegen Commerzbank um 4,3 Prozent auf 7,42 Euro, nachdem Morgan Stanley das Kursziel auf 9,10 Euro erhöht hat. Lufthansa (+1,8%) standen im Blick mit möglichem Kaufinteresse in Italien. Die Airline und die Reederei MSC haben ihr Interesse an der Mehrheit der ITA Airways offiziell bekundet. Marktteilnehmer fürchten aber erneuten Kapitalbedarf. Adva Optical gewannen nach starken Zahlen von Ericsson 8 Prozent. Home24 knickten um fast 10 Prozent ein. Der Online-Möbelhändler hat im vergangenen Jahr seine Umsatzprognose knapp verfehlt.

XETRA-NACHBÖRSE

Mit erneut positiven Vorgaben der Wall Street haben die Kurse im nachbörslichen Handel am Dienstag noch etwas zugelegt. Allerdings war die Erholung der US-Börsen von ihren Tagestiefs weit weniger spektakulär als am Montag, und der Dreh ins Plus blieb aus. Nachrichten zu Einzelwerten waren erneut Mangelware. Bastei Lübbe kamen nach dem kräftigen Kursplus des regulären Handels am Abend etwas zurück und wurden bei Lang & Schwarz 0,7 Prozent niedriger gestellt. Eine Personalie hatte keinen Einfluss auf den Kurs: Am Abend hatte das Verlagshaus mitgeteilt, dass Soheil Dastyari zum neuen Vorstandsvorsitzenden ernannt wird.

USA - AKTIEN

Uneinheitlich - Nervosität hat auch am Dienstag den Handel geprägt und die Indizes zeitweise deutlich nachgeben lassen. Ähnlich wie am Montag setzten im späten Handel Gelegenheitskäufe ein und ließen die Kurse ihre Verluste verringern. Neben Unsicherheiten rund um den künftigen Zinskurs der US-Notenbank verunsichert derzeit die andauernde Ukraine-Krise die Anleger. Positive Signale von der Bilanzsaison linderten die Bedenken etwas. Das Verbrauchervertrauen im Januar hat sich nicht so stark eingetrübt wie erwartet. IBM (+5,7%) steigerte im vierten Quartal Umsatz und Gewinn zum Vorjahr überraschend deutlich. Außerdem zeigte sich IBM-Chef Arvind Krishna zuversichtlich für das laufende Geschäftsjahr. American Express (+8,9%) hat im vierten Quartal von verstärkten Kreditkartenzahlungen profitiert und die Markterwartungen übertroffen. Jedoch verbuchte das Unternehmen Rückstellungen für Kreditausfälle über 53 Millionen Dollar. Hohe Belastungen etwa für Restrukturierungsmaßnahmen haben General Electric (-6%) im vierten Quartal einen Milliardenverlust eingebracht. Bereinigt erzielte das Unternehmen einen Gewinn, der höher ausfiel als von Analysten erwartet. Biontech (+3,7%) und Partner Pfizer (+1,9%) haben einen Omikron-basierten Impfstoffkandidaten entwickelt, den sie nun in eine klinische Studie schicken. Johnson & Johnson (+2,9%) hat im vierten Quartal höhere Umsätze in allen drei Segmenten verzeichnet und den Gewinn deutlich gesteigert.

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January 26, 2022 01:32 ET (06:32 GMT)