Fester - Nach der Verschnaufpause zur Wochenmitte hat die Wall Street erneut Aufschläge verzeichnet. Gesucht waren weiterhin die Technologiewerte - nach den jüngst starken Quartalszahlen von Microsoft, Alphabet und AMD. Auch überraschend schwache Wachstumsdaten aus den USA für das dritte Quartal belasteten nicht. Sie schürten eher die Hoffnung, dass die anstehende Straffung der US-Geldpolitik weniger deutlich ausfallen könnte. Caterpillar hatte von einer anziehenden Nachfrage profitiert. Der Umsatz legte um ein Viertel zu, den Gewinn konnte der Konzern mehr als verdoppeln und damit stärker als erwartet steigern. Die Aktie stieg um 4,1 Prozent. Der Pharmakonzern Merck & Co (+6,1%) hatte sowohl mit Umsatz als auch Gewinn die Marktschätzungen übertroffen. Auch der Ausblick fiel besser als erwartet aus. Ebay (-6,8%) hat zwar mit den Geschäftszahlen die Erwartungen übertroffen, jedoch enttäuschte die Prognose für das vierte Quartal und damit das wichtige Weihnachtsgeschäft. Facebook legten um 1,5 Prozent zu. Der US-Internetriese gibt sich einen neuen Namen: Der Online-Konzern wird künftig Meta heißen.

USA - ANLEIHEN


Laufzeit              Rendite   Bp zu VT     Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  0,49       -0,8           0,50       37,6 
5 Jahre                  1,19        4,0           1,15       82,9 
7 Jahre                  1,45        3,8           1,41       79,7 
10 Jahre                 1,57        2,1           1,55       65,1 
30 Jahre                 1,96        0,6           1,95       31,2 
 

Die Renditen holten ihre Vortagesverluste zum Teil wieder auf. Da erwartet wird, dass die US-Notenbank ihre monatlichen Anleihekäufe noch vor Jahresende zurückfahren werde, richten Anleger ihr Augenmerk darauf, wann die Fed mit der Anhebung der Zinssätze beginnen wird. Diese Erwartungen wurden angesichts der höheren Inflation nach vorne verlegt. Die Rendite zweijähriger Titel stieg im Verlauf erneut auf ein 52-Wochenhoch, kam dann aber im Nachklapp schwacher BIP-Daten zurück.

+++++ DEVISENMARKT +++++


DEVISEN          zuletzt      +/- %   0:00 Uhr  Do, 17:30    % YTD 
EUR/USD           1,1665      -0,1%     1,1682     1,1681    -4,5% 
EUR/JPY           132,55      -0,1%     132,67     132,35    +5,1% 
EUR/CHF           1,0642      -0,1%     1,0968     1,0663    -1,6% 
EUR/GBP           0,8460      -0,1%     0,8468     0,8461    -5,3% 
USD/JPY           113,63      +0,1%     113,57     113,30   +10,0% 
GBP/USD           1,3788      -0,0%     1,3795     1,3810    +0,9% 
USD/CNH           6,3877      -0,0%     6,3886     6,3900    -1,8% 
Bitcoin 
BTC/USD        61.460,01      +1,2%  60.738,51  61.432,01  +111,6% 
 

Der Dollar geriet nach den BIP-Daten unter Druck. Der Dollar-Index gab 0,5 Prozent nach. "Die enttäuschenden BIP-Daten werden die Sorgen über die Stärke der US-Wirtschaft verstärken", sagte ein Händler. Die Commerzbank geht davon aus, dass die Fed trotz des schwächeren US-Wachstums in der kommenden Woche das Zurückfahren ihrer Anleihekäufe beschließen werde. Für das vierte Quartal zeichne sich wieder ein höheres Wachstum ab.

Der Dollar stabilisiert sich am Morgen im asiatisch geprägten Handel, der Dollarindex steigt um 0,1 Prozent. Händler sagen, dass angesichts der schwachen BIP-Daten die übrigen US-Konjunkturdaten etwas unter gegangen seien. So seien die Erstanträge auf Leistungen der Arbeitslosenversicherung auf das niedrigste Niveau seit Ausbruch der Corona-Pandemie gesunken. Der Arbeitsmarkt erhole sich somit weiter. Die Fed werde daher Kurshalten bei den geplanten geldpolitischen Straffungen, heißt es. Insofern sei der Dollarabsturz etwas übertrieben ausgefallen. Dies gelte umso mehr, weil die EZB keinerlei Straffungen in Aussicht gestellt habe. Die Inflationsdaten im Tagesverlauf dürften die nächsten Impulse für den Dollar liefern, so Händler. +++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL


ROHÖL            zuletzt  VT-Settl.      +/- %    +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex          82,88      82,81      +0,1%       0,07   +73,8% 
Brent/ICE          84,55      84,32      +0,3%       0,23   +66,7% 
 

Die Ölpreise fielen weiter, nachdem sie schon am Vortag unter Druck gestanden hatten. Teilnehmer verwiesen auf Gewinnmitnahmen nach den jüngsten Siebenjahreshochs, den schwachen Dollar und die zuletzt gestiegenen US-Ölvorräte. Auch die sich abzeichnende Wiederaufnahme der Atom-Gespräche mit dem Iran belastete. Im Falle einer Einigung könnte verstärkt iranisches Öl an den Markt kommen und die Preise drücken.

METALLE


METALLE          zuletzt     Vortag      +/- %    +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)     1.794,18   1.798,91      -0,3%      -4,74    -5,5% 
Silber (Spot)      23,89      24,13      -1,0%      -0,24    -9,5% 
Platin (Spot)   1.018,35   1.022,73      -0,4%      -4,38    -4,9% 
Kupfer-Future       4,42       4,44      -0,4%      -0,02   +25,5% 
 

Der Goldpreis erholte sich weiter und sprang zwischenzeitlich über die Marke von 1.800 Dollar je Feinunze. Der Preis habe von den schwachen BIP-Daten Auftrieb erhalten, was die Befürchtungen hinsichtlich eines schnelleren Anstiegs der US-Zinssätze abgeschwächt habe, sagte Marktstratege Chris Gaffney von der TIAA Bank.

+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR +++++

CORONAPANDEMIE

Der Präsident der Intensivmediziner-Vereinigung, Gernot Marx, erwartet in diesem Winter ähnliche Corona-Zustände wie vor einem Jahr. "Wir erwarten keinen Winter, der sich groß von den letzten zwei erlebten unterscheidet", sagte Marx den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND/Freitagsausgaben). Er gehe diesmal jedoch davon aus, dass alle Patientinnen und Patienten vollumfänglich versorgt werden können.

INNENPOLITIK DEUTSCHLAND

Bei der künftigen Besetzung des CDU-Parteivorsitzes haben die Bürgerinnen und Bürger zwar keinen ganz klaren Favoriten. Laut dem Deutschlandtrend im ARD-Morgenmagazin trauen aber 23 Prozent Friedrich Merz das Amt zu, 19 Prozent halten Norbert Röttgen für am ehesten geeignet. 11 Prozent sprechen sich für Jens Spahn aus, 6 Prozent für Ralph Brinkhaus und 5 Prozent für Carsten Linnemann.

INNENPOLITIK USA

US-Präsident Joe Biden hat sein nach parteiinternem Widerstand um die Hälfte gekürztes Sozial- und Klimapaket als "historisch" gerühmt. Bei den geplanten Maßnahmen im Umfang von 1,75 Billionen US-Dollar handele es sich um "historische Investitionen" in das Land und seine Bürger, sagte Biden am Donnerstag im Weißen Haus. Biden räumte ein, dass die Pläne nicht so weit gehen wie von ihm und Vielen in seiner Demokratischen Partei gewollt.

BREXIT

Der EU-Austritt Großbritanniens schadet der Wirtschaft des Landes nach Einschätzung britischer Regierungsberater mehr als die Corona-Pandemie. Demnach wird sich Großbritanniens Wirtschaftsleistung wegen des EU-Austritts voraussichtlich um etwa 4 Prozent verringern und wegen der Pandemie noch einmal um 2 Prozent.

GROSSBRITANNIEN/FRANKREICH

Die britische Regierung hat im Fischereistreit die französische Botschafterin einbestellt. "Wir bedauern die konfrontative Sprache, die von der französischen Regierung in dieser Angelegenheit immer wieder verwendet wurde", erklärte die britische Regierung. Zuvor hatte die französische Fischereiministerin Annick Girardin bekräftigt, dass die Regierung in Paris die Rechte der französischen Fischer "verteidigen" werde.

ITALIEN

rechnet für 2021 mit einem starken Wirtschaftswachstum. "Das Land wird dieses Jahr ein Wachstum von über sechs Prozent, wahrscheinlich deutlich über sechs Prozent verzeichnen", sagte Regierungschef Mario Draghi am Donnerstag nach einer Kabinettssitzung in Rom. Für 2022 kündigte er eine "expansive" Finanzpolitik inklusive Steuererleichterungen in Höhe von zwölf Milliarden Euro an.

FUCHS PETROLUB

Der Schmierstoffhersteller hat in den ersten neun Monaten 2021 zwar unter den hohen Kosten für Rohstoffe gelitten. Gleichzeitig begännen aber die Verkaufspreiserhöhungen zunehmend zu greifen und das Ergebnis nicht nur gegenüber dem von der Covid-19-Pandemie beeinträchtigten Vorjahr, sondern auch gegenüber 2019 zu verbessern, heißt es. Die Analystenprognosen traf Fuchs dabei punktgenau. Den im Sommer angehobenen Ausblick für das Gesamtjahr bekräftigte die Fuchs Petrolub SE.

HEIDELBERGER DRUCK

bekommt einen neuen Vorstandschef. Wie der Konzern mitteilte, wird Ludwin Monz den Vorstandsvorsitz zum 1. April 2022 übernehmen. Monz, der derzeit die Carl Zeiss Meditec AG führt, tritt damit die Nachfolge von Rainer Hundsdörfer an. Finanzvorstand Marcus Antonius Wassenberg bekommt eine Vertragsverlängerung.

SALZGITTER

Der Stahlkonzern hat in den ersten neun Monaten sowohl von starken Ergebnissen der Segmente Flachstahl und Handel als auch seiner Beteiligung an dem Kupferkonzern Aurubis profitiert. Der SDAX-Konzern erzielte einen hohen Gewinn, die Jahresprognose wurde bestätigt.

WACKER NEUSON

Der Baumaschinenhersteller wird trotz Produktionsausfällen und Belastungen aus höheren Material- und Transportkosten zuversichtlicher für das Gesamtjahr. Der SDAX-Konzern hob die Prognose an. Im dritten Quartal übertraf Wacker Neuson die Erwartungen.

ADESSO

Der IT-Dienstleister hat im dritten Quartal von der hohen Auslastung im Servicegeschäft profitiert. Seine Prognose für das Gesamtjahr hob das Unternehmen an.

BOSCH

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

October 29, 2021 01:31 ET (05:31 GMT)