Ein Blick auf den bevorstehenden Tag an den asiatischen Märkten.

Die Stimmung der Anleger ist zur Wochenmitte an den asiatischen Märkten fragil. Die aufkeimende Angst und die politische Volatilität in den Schwellenländern verstärken die Sorge um das US- und das globale Wirtschaftswachstum.

Vor allem indische Vermögenswerte haben in dieser Woche als Reaktion auf das Ergebnis der Parlamentswahlen eine wilde Fahrt hinter sich, ein starkes Sicherheitsangebot treibt den japanischen Yen in die Höhe, und regionale Aktien sind nun in vier der letzten fünf Tage gefallen.

Dies ist der Hintergrund eines vollgepackten Wirtschaftskalenders in der Region, der unter anderem Folgendes umfasst: Das australische BIP für das erste Quartal, revidierte BIP-Daten aus Südkorea, Daten zum Einkaufsmanagerindex des Dienstleistungssektors aus Australien, China und Indien sowie die Inflation aus Thailand und den Philippinen.

Diese Indikatoren werden maßgeblich dazu beitragen, die Erwartungen der Anleger an die Politik in der Region zu bestimmen. Die Hoffnungen auf Zinssenkungen dürften ebenfalls zunehmen, wenn die Aussichten auf eine stärkere Lockerung durch die Fed weiter steigen - fast 50 Basispunkte für Zinssenkungen in den USA in diesem Jahr werden jetzt eingepreist, gegenüber etwa 30 Basispunkten in der letzten Woche.

Der jüngste Indikator, der auf eine Abkühlung der US-Wirtschaft hindeutet, ist der 'JOLTS'-Bericht, aus dem hervorgeht, dass die Zahl der offenen Stellen im April stärker als erwartet zurückgegangen ist, wodurch die Zahl der verfügbaren Stellen pro Arbeitssuchendem auf den niedrigsten Stand seit fast drei Jahren gesunken ist.

Die Wall Street schloss größtenteils unverändert, obwohl die Renditen der Staatsanleihen einen vierten Tag lang fielen. Aktienbullen könnten argumentieren, dass sich die Wall Street angesichts der erneuten Wachstumssorgen gut gehalten hat, aber die risikoreicheren Märkte werden mehr brauchen als das.

Was steht am Mittwoch für die indischen Märkte an? Die Aktienmärkte stiegen am Montag um 3,4% auf neue Höchststände, nachdem die Wahlumfragen darauf hindeuteten, dass Premierminister Narendra Modi seine Mehrheit ausbauen würde. Am Dienstag stürzten sie jedoch um 5,7% ab, als sich abzeichnete, dass er sie tatsächlich verlieren würde.

Die Analysten von Barclays gehen davon aus, dass die Auswirkungen auf den Markt noch eine Weile zu spüren sein werden, dass indische Anleihen wieder mit einem Aufschlag versehen werden und dass die Zentralbank ihre Präsenz auf dem Devisenmarkt beibehalten wird, um die Volatilität und die Schwäche der Rupie zu begrenzen.

Auch die Volatilität des Yen nimmt zu. Die kurzfristige implizite Volatilität des Dollar/Yen stieg am Mittwoch so stark an wie seit einem Monat nicht mehr, als der Dollar unter 155,00 Yen fiel.

Wenn es derzeit ein Safe-Haven-Angebot am Devisenmarkt gibt, dann wohl für den Yen, der durch den weltweit größten Repatriierungsstrom unterstützt werden könnte.

Japan ist der größte Gläubiger der Welt und hat netto 3,36 Billionen Dollar im Ausland investiert, mehr als die Hälfte davon in Form von Aktien- und Anleiheportfolios. Selbst ein kleiner Teil davon, der in die Heimat zurückfließt, kann den Yen beflügeln.

Hier sind die wichtigsten Entwicklungen, die den Märkten am Mittwoch eine neue Richtung geben könnten:

- Australien BIP (Q1)

- Volatilität am indischen Markt

- China, Indien, Australien Dienstleistungs-PMIs (Mai)