Ein Blick auf den bevorstehenden Tag an den asiatischen Märkten.

Die asiatischen Märkte dürften bei der Eröffnung am Freitag unter Abwärtsdruck geraten, nachdem am Vortag die Renditen von US-Anleihen und der Dollar aufgrund eines weiteren, unerwartet guten Inflationsberichts aus den USA stark gestiegen waren.

Die späte Talfahrt der Wall Street am Donnerstag - sowohl der S&P 500 als auch der Nasdaq gaben um 0,3% nach - könnte die Anleger dazu verleiten, vor dem Wochenende auf Nummer sicher zu gehen und die asiatischen Aktien von ihrem siebten Wochenanstieg in acht Wochen abzulenken.

Der MSCI Asia ex-Japan Index müsste einen Rückgang von 0,5% oder mehr vermeiden, um einen Wochengewinn zu erzielen. Der japanische Nikkei 225 hingegen geht mit einem Minus von mehr als 2% in die Freitagssitzung und ist auf dem Weg zu seiner schlechtesten Woche in diesem Jahr.

Der Rückschlag bei den japanischen Aktien dürfte kaum überraschen - der Nikkei erreichte letzte Woche ein Rekordhoch von über 40.000 Punkten und die Bank of Japan könnte nächste Woche ihre erste Zinserhöhung seit 17 Jahren vornehmen.

Auf dem Wirtschaftskalender für Asien und den Pazifik stehen am Freitag die südkoreanischen Handelszahlen sowie die Import- und Exportpreise, der neuseeländische Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe für Februar und der japanische Tertiärindex für den Dienstleistungssektor.

Die japanischen Beobachter erwarten außerdem die Ergebnisse einer vorläufigen Umfrage des Gewerkschaftsdachverbandes Rengo zu den nationalen Lohnverhandlungen. Quellen haben Reuters mitgeteilt, dass Anzeichen für ein starkes Lohnwachstum den Ausschlag dafür geben könnten, dass die Bank of Japan in der nächsten Woche die Zinsen anhebt.

Die japanische Nachrichtenagentur Jiji berichtete am Donnerstag, dass die BOJ begonnen hat, Vorkehrungen zu treffen, um ihre Negativzinspolitik nächste Woche zu beenden.

Der wichtigste Indikator werden jedoch wahrscheinlich die chinesischen Hauspreise für den Monat Februar sein. Sie fielen im Januar mit einer Jahresrate von 0,7%, dem stärksten Rückgang seit fast einem Jahr, und sind seit April 2022 fast jeden Monat gesunken.

Eine Trendwende im angeschlagenen Immobiliensektor ist notwendig, damit die Wirtschaft insgesamt wieder in Gang kommt und die Anleger davon überzeugt werden können, dass der Tiefpunkt der Märkte und der Wirtschaft überwunden ist.

Seltsamerweise stieg der chinesische Index für wirtschaftliche Überraschungen in dieser Woche auf den höchsten Stand seit Oktober, was die Frage aufwirft, ob es sich dabei um starke Daten oder lausige Erwartungen handelt. Vielleicht ein bisschen von beidem.

Für die asiatischen Risikopapiere könnte es am Freitag jedoch durchaus positiv aussehen. Obwohl die 10-jährige US-Rendite und der Dollar den stärksten Anstieg seit einem Monat verzeichneten und die Erwartungen für eine Zinssenkung der Fed zurückgeschraubt wurden, fiel die Wall Street nur um 0,3%.

Chiphersteller und Technologiewerte in der Region könnten auch dadurch Auftrieb erhalten, dass der Apple-Zulieferer Foxconn am Donnerstag erklärte, dass er aufgrund der boomenden Nachfrage nach Servern für künstliche Intelligenz einen deutlichen Umsatzanstieg erwartet.

Hier sind die wichtigsten Entwicklungen, die den Märkten am Freitag eine neue Richtung geben könnten:

- Chinesische Hauspreise (Februar)

- Japan Tertiärindex (Januar)

- PMI des verarbeitenden Gewerbes in Neuseeland (Februar)