LEIPZIG (dpa-AFX) - Beim Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) ist die Wahl der Spitze des Rundfunkrates verschoben worden. In der konstituierenden Online-Sitzung stimmte die Mehrheit des Gremiums einem entsprechenden Antrag zu. Eigentlich sollten der Vorsitz und die Stellvertreterinnen oder Stellvertreter gewählt werden.

Hintergrund der Verschiebung ist ein Problem in Thüringen: Die bisherige MDR-Rundfunkratsvorsitzende Gabriele Schade erläuterte zu Sitzungsbeginn, dass sie Schreiben der Thüringer Landtagspräsidentin erhalten habe. Darin gehe es um die Wahlen und Bestimmungen der Thüringer Vertreter im MDR-Rundfunkrat durch den Landtag. Demnach stehe die Wirksamkeit der Entsendung der Mitglieder in den Rundfunkrat mit Ausnahme des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV) nicht eindeutig fest.

Deshalb sei eine vorsorgliche Wiederholung der Wahl von drei Mitgliedern und das Thema Bestimmung von weiteren Organisationen auf die Tagesordnung der nächsten Plenarsitzung gesetzt worden. Insgesamt gehe es um vier Mitglieder, so Schade. Diese konnten laut den Angaben vom Montag deshalb auch nicht bei der konstituierenden Sitzung des neuen Rundfunkrats dabei sein.

Das Gremium setzt sich aus mehr als 40 Mitgliedern aus dem MDR-Sendegebiet Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zusammen. Der unabhängige Rat beaufsichtigt die Programmarbeit des öffentlich-rechtlichen ARD-Senders. Er setzt sich aus Vertretern von verschiedenen Organisationen und Verbänden zum Beispiel aus den Bereichen Jugend, Sport, Wirtschaft, Gewerkschaften und Religion zusammen. Auch Politikvertreter sind dabei. Ziel der Gremienarbeit ist es, dass der MDR seinem gesetzlichen Programmauftrag nachkommt. Von Zeit zu Zeit setzt sich der Rat neu zusammen. Bei allen öffentlich-rechtlichen Sendern in Deutschland gibt es Rundfunkräte./rin/DP/eas