NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen haben am Mittwoch einen winzigen Teil ihrer Vortagesverluste wettgemacht. Der Dow-Jones-Index schloss 0,2 Prozent höher bei 33.302 Punkte, der S&P-500 notierte ebenfalls 0,2 Prozent fester. Der technologielastige Nasdaq-Composite gab 2 Punkte nach. Dabei gab es insgesamt 1.620 (Dienstag: 585) Kursgewinner und 1.732 (2.751) -verlierer. Unverändert schlossen 123 (105) Titel.

Teilnehmer sahen vor allem eine Gegenbewegung auf den starken Rückschlag am Dienstag. Zudem gab es die eine oder andere positive Überraschung in der Bilanzsaison. Im Mittelpunkt standen Quartalsausweise bedeutender Unternehmen wie Microsoft, der Google-Mutter Alphabet oder Texas Instruments, um nur einige zu nennen.

Im Hintergrund schwelten jedoch weiter Konjunktursorgen, ausgelöst durch die hohe Inflation. Die andauernden Lockdowns in China verschärfen die schon seit einiger Zeit bestehenden Lieferkettenprobleme. Und auch der Krieg in der Ukraine dauert unvermindert an. In diesem Zusammenhang schreckte am Dienstag die Nachricht auf, dass Russland die Gaslieferungen an Polen und Bulgarien einstellen wird. Derweil hat Russland am Mittwoch anderen Ländern mit ähnlichen Maßnahmen gedroht.


   Bilanzsaison dominiert das Börsengeschehen 

Konjunkturdaten von Rang wurden am Mittwoch nicht veröffentlicht. Dafür musste der Markt eine Menge Unternehmenszahlen verarbeiten. So hat Microsoft Umsatz und Gewinn im dritten Geschäftsquartal überraschend deutlich gesteigert, was der Aktie zu einem Plus von 4,8 Prozent verhalf. Noch deutlicher legten Visa (+6,4%) zu. Die Kreditkartengesellschaft hat mit ihren Geschäftszahlen die Erwartungen ebenfalls übertroffen.

Alphabet (-3,7%) verfehlte jedoch die Umsatzerwartung und meldete überdies einen Gewinnrückgang. Texas Instruments (+0,6%) überzeugte zwar mit den Erstquartalszahlen, doch enttäuschte der Ausblick.

Boeing (-7,5%) ist im ersten Quartal sehr viel tiefer in die roten Zahlen gerutscht als erwartet.

T-Mobile US (+3,9%) hat im ersten Quartal mehr verdient als geschätzt. Der Umsatz blieb zwar etwas unter den Erwartungen, gleichwohl hob die Tochter der Deutschen Telekom ihren Ausblick auf das Geschäftsjahr an.

General Motors (GM) stiegen um 1,7 Prozent. Der Automobilkonzern hat zwar im ersten Quartal einen Gewinnrückgang verbucht, die Jahresziele aber bekräftigt.

Mattel gewannen 10,8 Prozent. Hier stützten Berichte über einen möglichen Aufkauf durch Private-Equity-Unternehmen.

Beyond Meat verteuerten sich um 7,5 Prozent, weil der Hersteller von pflanzenbasierter Nahrung laut Berichten die Partnerschaft mit McDonald's verstetigen könnte.


   Dollar als "sicherer Hafen" gesucht - Euro unter 1,06 Dollar 

Der Dollar war als Fluchtwährung in Krisenzeiten erneut gesucht. Stützend wirkten ferner die anstehenden Zinserhöhungen der US-Notenbank. Der Dollarindex stieg um 0,7 Prozent. Der Euro rutschte unter 1,06 Dollar, auch belastet von den russischen Gaslieferstopps. Die Gaspreise kamen derweil von ihren Hochs zurück. Analysten kamen zu dem Schluss, dass die Auswirkungen der Einstellung der russischen Gaslieferungen nach Polen und Bulgarien begrenzt sein werden. Von den beiden Ländern sei Polen der größere Verbraucher von russischem Gas, aber der Vertrag mit Gazprom sollte ohnehin Ende des Jahres auslaufen, so die Commerzbank.

Die Ölpreise legten minimal zu. Zwar hatte die staatliche Energy Information Administration einen Anstieg der US-Rohölvorräte gemeldet. Doch andererseits stützte der russische Gaslieferstopp.

Am Anleihemarkt erholten sich die Renditen deutlich vom kräftigen Rückgang der vergangenen Tage. Die Zehnjahresrendite stieg um gut 9 Basispunkte auf 2,82 Prozent. Konjunktursorgen und die politische Großwetterlage hatten die Notierungen zuletzt nach oben getrieben. Nun wurden Kursgewinne mitgenommen.


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INDEX                 zuletzt      +/- %       absolut  +/- % YTD 
DJIA                33.301,93      +0,2%         61,75      -8,4% 
S&P-500              4.183,92      +0,2%          8,72     -12,2% 
Nasdaq-Comp.        12.488,93      -0,0%         -1,81     -20,2% 
Nasdaq-100          13.003,36      -0,0%         -6,36     -20,3% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite   Bp zu VT    Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  2,58       +8,8          2,50      185,5 
5 Jahre                  2,83       +9,3          2,73      156,7 
7 Jahre                  2,85       +9,3          2,75      140,5 
10 Jahre                 2,82       +9,2          2,73      131,0 
30 Jahre                 2,91       +8,0          2,83      101,0 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %  Mi, 8:13 Uhr  Di, 17:25   % YTD 
EUR/USD                1,0558      -0,8%        1,0629     1,0659   -7,1% 
EUR/JPY                135,53      +0,1%        135,90     135,73   +3,6% 
EUR/CHF                1,0231      -0,1%        1,0244     1,0232   -1,4% 
EUR/GBP                0,8417      -0,5%        0,8446     0,8439   +0,2% 
USD/JPY                128,37      +0,9%        127,85     127,36  +11,5% 
GBP/USD                1,2544      -0,2%        1,2586     1,2629   -7,3% 
USD/CNH (Offshore)     6,5896      +0,0%        6,5830     6,5872   +3,7% 
Bitcoin 
BTC/USD             38.839,81      +1,3%     38.413,97  39.217,37  -16,0% 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settl.         +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex              102,03     101,70         +0,3%       0,33  +39,1% 
Brent/ICE              105,34     104,99         +0,3%       0,35  +37,6% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag         +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.885,34   1.905,46         -1,1%     -20,12   +3,1% 
Silber (Spot)           23,26      23,50         -1,0%      -0,24   -0,2% 
Platin (Spot)          919,56     924,55         -0,5%      -4,99   -5,3% 
Kupfer-Future            4,45       4,45         -0,1%      -0,00   -0,1% 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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April 27, 2022 16:11 ET (20:11 GMT)