NEW YORK (Dow Jones)--Nach einem auf breiter Front freundlichen Start ist die Tendenz an der Wall Street am Dienstagmittag in New York sehr uneinheitlich. Während der Dow-Jones-Index seine Gewinne weitgehend hält und damit auf einem Rekordhoch liegt, haben die technologielastigen Nasdaq-Indizes scharf ins Minus abgedreht. Hier machen sich die weiter steigenden Marktzinsen negativ bemerkbar, weil die Papiere stark wachstumsorientierter Unternehmen als besonders zinsreagibel gelten. Am Anleihemarkt steigt die Zehnjahresrendite erneut kräftig um 5 Punkte auf 1,68 Prozent.

Verwiesen wird auch darauf, dass Technikaktien in der Pandemie besonders gut gelaufen seien und sich nun die Hoffnungen auf eine abklingende Pandemie mehrten, weil die nun dominierende Omikron-Variante weniger gefährlich zu sein scheint. Neue Rekordzahlen bei den Neuinfektionen in den USA und den Krankenhauseinweisungen werden in diesem Umfeld von den Marktteilnehmern gelassen aufgenommen.

Der Dow-Jones-Index gewinnt 0,7 Prozent auf 36.842 Punkte, der S&P-500 bewegt sich um seinen Vortagesschlussstand. Die am Montag noch an der Spitze liegenden Nasdaq-Indizes knicken um bis zu 1,6 Prozent ein.

Nur leicht auf die Stimmung drückt, dass der Einkaufsmanagerindex (ISM) für das verarbeitende US-Gewerbe im Dezember deutlicher als von Ökonomen erwartet, zurückgegangen ist. Auf der anderen Seite werden dadurch nämlich die Zinserhöhungsspekulationen zumindest nicht noch weiter angefacht. Zuletzt lag die eingepreiste Wahrscheinlichkeit für eine erste US-Zinserhöhung im März bei über 50 Prozent.

Der Dollar tendiert nach der deutlichen Aufwertung zu Wochenbeginn seitwärts, profitiert also zunächst nicht mehr von den weiter steigenden Marktzinsen. Deutlich nach unten geht es mit dem renditeschwachen Yen, der zudem als sicherer Hafen im aktuell positiven Stimmungsumfeld nicht gesucht ist. Der Goldpreis (+0,7%) kann sich von seinem Rücksetzer am Vortag etwas erholen.


   Finanzwerte im Dow vorne - Ford-Aktie gibt Gas 

Als große Stützen im Dow erweisen sich Bankaktien. Banken gelten als potenzielle Profiteure eines höheren Zinsniveaus. JP Morgan, American Express, Goldman Sachs und Travelers gewinnen bis zu 3,6 Prozent, der S&P-Subindex der Banken liegt 3,8 Prozent im Plus. An der Spitze im Dow liegen Caterpillar (+3,9%) und auch das Plus von 2,3 Prozent beim Schwergewicht Boeing stützt.

Die am Vortag auf ein Rekordhoch gestiegene Apple-Aktie kommt dagegen um 1,3 Prozent zurück und liegt wie andere Technikaktien wie Cisco, Microsoft und Salesforce ganz am Ende.

Einen Satz um 11 Prozent auf ein 21-Jahreshoch macht die Ford-Aktie. Der Autohersteller hat angekündigt, die Produktion seines vollelektrischen F-150 Lightning Pickups auf 150.000 Fahrzeuge pro Jahr fast verdoppeln zu wollen, um die "steigende Kundennachfrage" zu befriedigen. Außerdem will Ford die Produktion des Mustang Mach-E verdreifachen. Der Kurs des Wettbewerbers GM schnellt um 6,3 Prozent nach oben, während Tesla nach dem starken Anstieg am Vortag um 3,8 Prozent nachgeben.


   Ölpreise steigen trotz Fördererhöhung 

Die Erdölpreise legen um rund 1,5 Prozent zu. Die Ölförderstaaten (Opec+) gehen davon aus, dass die globale Ölnachfrage unter der Virusvariante Omikron kaum leiden dürfte. Dass die Opec+ wie weithin erwartet zudem, beschlossen hat, die tägliche Fördermenge um 400.000 Barrel auszuweiten, bremst den Preisauftrieb nicht.


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INDEX                 zuletzt      +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                36.842,23      +0,7%        257,17          +1,4% 
S&P-500              4.795,86      -0,0%         -0,70          +0,6% 
Nasdaq-Comp.        15.593,09      -1,5%       -239,71          -0,3% 
Nasdaq-100          16.232,67      -1,6%       -269,10          -0,5% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit             Rendite  Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                 0,77      -0,4        0,77        3,6 
5 Jahre                 1,38       2,5        1,36       12,0 
7 Jahre                 1,59       3,7        1,55       14,6 
10 Jahre                1,68       5,0        1,63       17,0 
30 Jahre                2,09       6,9        2,02       19,2 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %  Di, 8:28 Uhr  Mo, 18:50 Uhr  % YTD 
EUR/USD                1,1293      -0,0%        1,1285         1,1287  -0,7% 
EUR/JPY                131,19      +0,7%        130,59         130,11  +0,2% 
EUR/CHF                1,0342      -0,3%        1,0369         1,0371  -0,3% 
EUR/GBP                0,8337      -0,5%        0,8381         0,8376  -0,8% 
USD/JPY                116,18      +0,7%        115,71         115,28  +0,9% 
GBP/USD                1,3546      +0,5%        1,3466         1,3448  +0,1% 
USD/CNH (Offshore)     6,3744      -0,0%        6,3788         6,3735  +0,3% 
Bitcoin 
BTC/USD             46.908,78      +1,5%     46.469,93      46.578,50  +1,5% 
 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex               77,19      76,08         +1,5%           1,11  +2,6% 
Brent/ICE               80,13      78,98         +1,5%           1,15  +2,8% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)          1.814,27   1.801,82         +0,7%         +12,45  -0,8% 
Silber (Spot)           23,05      22,91         +0,6%          +0,14  -1,1% 
Platin (Spot)          975,51     959,40         +1,7%         +16,11  +0,5% 
Kupfer-Future            4,47       4,42         +1,1%          +0,05  +0,1% 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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January 04, 2022 12:38 ET (17:38 GMT)