Zinsängste dürften auch am Donnerstag die Wall Street nochmals belasten. Nach der Talfahrt am Vortag zeigen die Futures allerdings nur noch kleinere Verluste an. Am Mittwoch hatte ein unerwartet falkenhaftes Fed-Protokoll die Indizes unter Druck gebracht, voran die Nasdaq-Aktien, die als besonders zinsempfindlich gelten. Auch am Berichtstag geben sie etwas stärker ab als die Blue Chips im Dow-Jones-Index.

Anleiherenditen werden den vierten Tag in Folge im Aufwind gesehen. Sie spiegeln die Erwartung, dass sich die Fed in ihrer Straffungspolitik nicht durch die Corona-Pandemie beirren lässt. Vielmehr richten die Notenbanker die Augen auf die anziehende Inflation, die es nunmehr zu bekämpfen gilt.

"Es könnte eine harte Zeit auf uns zukommen", sagt Lars Skovgaard Andersen, Anlagestratege bei Danske Bank Wealth Management. Andersen erwartet, dass die Volatilität vor allem bei Techwerten mindestens so lange anhalten wird, bis die Tech-Unternehmen Ende des Monats ihre Gewinne melden, was seiner Meinung nach die Anleger ermutigen könnte, diese Aktien zurückzukaufen.

Neben Anleihen geriet auch Gold mit den Zinssorgen unter Druck. Aktuell verliert es weitere 0,3 Prozent, und hält sich knapp über 1.800 Dollar je Feinunze. Dagegen ist der Dollar ein Profiteur, auch wenn er aktuell sich kaum bewegt.

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January 06, 2022 05:59 ET (10:59 GMT)