FRANKFURT (Dow Jones)--Erholt von den Vortagesverlusten zeigen sich Europas Börsen am Mittwoch im frühen Handel. Der DAX legt mit 0,6 Prozent etwas stärker als vorbörslich gedacht zu auf 18.484 Punkte, der Euro-Stoxx-50 steigt um 0,5 Prozent auf 4.991 Zähler. Der Euro tendiert seitwärts, am Anleihemarkt sinken die Renditen noch etwas weiter und die Ölpreise steigen um bis zu 0,8 Prozent.

Stützend wirken gute Vorgaben der Wall Street, wo die Marktzinsen deutlicher sanken, und vor allem die Technologiewerte in den Nasdaq-Indizes deutlich zulegten. Apple schossen dabei um gut 7 Prozent auf ein Rekordhoch nach oben. "Die geplante Integration von ChatGPT in iPhones, iPads und Macs treibt nicht nur die Apple-Aktie selbst auf ein neues Rekordhoch, der Schritt macht KI endlich massentauglich", kommentiert Jürgen Molnar von Robomarkets. Damit könnte die Entwicklung am Ende auch die Bestätigung für viele Unternehmen sein, dass sich die hohen Investitionen in diesen Bereich irgendwann auszahlen werden.

"Die Tendenz wird aber erst am Nachmittag gemacht", sagt ein Händler. Dann könnten die US-Verbraucherpreise zeigen, wie es um die verbliebene Zinssenkungsfantasie in den USA steht. Und am Abend gibt es dann die Ergebnisse der US-Notenbanksitzung mit den neuen Notenbankprognosen für Wachstum, Zinsen und Inflation. Eine Leitzinssenkung am Abend gilt als praktisch ausgeschlossen. Nachdem die Löhne und Gehälter im Mai im Jahresvergleich um 4,1 Prozent gestiegen sind, dürfte die Inflationsrate weiterhin oberhalb von 3 Prozent festhängen. Erwartet wird sie bei unveränderten 3,4 Prozent.


Bankaktien erholt - Autowerte am Ende 

Für Bankaktien geht es im Schnitt um 1,3 Prozent nach oben. Damit erhole sich der Sektor aber nur, denn seit dem Schock über die Ankündigung von raschen Neuwahlen in Frankreich sei es hier seit Montag teils rasant abwärts gegangen.

Im Autosektor (-0,7%) setzt sich die Welle der Hiobsbotschaften fort. In Hongkong verloren Autowerte deutlich, nachdem General Motors (GM) die Absatzprognose für Elektroautos gesenkt hat, aber auch mit Blick auf die Strafzölle auf chinesische Autoexporte. "Das zeigt das drastisch überschätzte Marktwachstum", sagt ein Händler mit Blick auf die GM-Prognose. Damit falle auch viel Börsenfantasie weg.

Dazu habe zuletzt Tesla den Preis für das Model Y gesenkt, was sich negativ auf den Gebrauchtwagenmarkt auswirken dürfte und die Strafzölle der EU gegen Importe chinesischer Elektrofahrzeuge dürfte Gegenmaßnahmen vor allem gegen deutsche Hersteller bedeuten. Schlusslicht bei den Autoaktien sind Porsche Holding (-5,9%), wobei die Aktie allerdings ex Dividende gehandelt wird. BMW geben um 1,2, Mercedes-Benz um 0,9 und VW um 1,4 Prozent nach.

Stabilus knicken um 17 Prozent ein, nach einer Gewinnwarnung des Autozulieferers.


Bilfinger erhöht Prognose 

Bilfinger ziehen um 1,4 Prozent an und nähern sich dem jüngsten Allzeithoch von 52 Euro. Der Konzern hat die Prognosen nach oben genommen, das kommt allerdings nach der Übernahme von Stork nicht unerwartet.

Evotec verteuern sich um 3,4 Prozent an. Nach Fortschritten innerhalb der Neurologie-Partnerschaft mit Bristol Myers Squibb erhält Evotec eine Meilenzahlung von 20 Millionen Dollar.

In London machen Rentokil einen Satz um 13 Prozent nach oben wegen des Einstiegs eines aktivistischen Investors.

Prosus (+0,9%) zeigen sich unbelastet von einer Gewinnwarnung. Wegen geringerer Gewinne aus dem Verkauf von Tencent-Aktien rechnet das Beteiligungsunternehmen mit einem Gewinnrückgang um bis zu 29 Prozent. Der bereinigte Gewinn aus dem Kerngeschäft soll sich allerdings nahezu verdoppeln.


Aktienindex              zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.991,98        +0,5%       26,89     +10,4% 
Stoxx-50                4.541,09        +0,6%       25,24     +10,9% 
DAX                    18.484,16        +0,6%      107,92     +10,3% 
MDAX                   26.490,37        +0,1%       33,04      -2,4% 
TecDAX                  3.431,79        +0,1%        3,19      +2,8% 
SDAX                   14.860,05        +0,1%       20,93      +6,4% 
FTSE                    8.200,18        +0,6%       52,37      +5,4% 
CAC                     7.818,84        +0,4%       29,63      +3,7% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,60                    -0,03      +0,03 
US-Zehnjahresrendite        4,40                    +0,00      +0,52 
 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %    Di, 8:05  Di, 17:28   % YTD 
EUR/USD                   1,0744        +0,0%      1,0745     1,0727   -2,7% 
EUR/JPY                   168,99        +0,1%      168,96     168,70   +8,6% 
EUR/CHF                   0,9638        -0,0%      0,9642     0,9642   +3,9% 
EUR/GBP                   0,8428        -0,0%      0,8431     0,8432   -2,8% 
USD/JPY                   157,28        +0,1%      157,23     157,28  +11,6% 
GBP/USD                   1,2749        +0,1%      1,2744     1,2721   +0,2% 
USD/CNH (Offshore)        7,2691        -0,0%      7,2693     7,2737   +2,0% 
Bitcoin 
BTC/USD                67.419,82        +0,0%   67.293,44  66.796,02  +54,8% 
 
 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  78,51        77,90       +0,8%      +0,61   +8,2% 
Brent/ICE                  82,39        81,92       +0,6%      +0,47   +8,1% 
GAS                               VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF                 34,805        34,17       +1,9%      +0,64   +6,6% 
 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             2.313,68     2.316,83       -0,1%      -3,15  +12,2% 
Silber (Spot)              29,36        29,28       +0,3%      +0,09  +23,5% 
Platin (Spot)             957,60       956,00       +0,2%      +1,60   -3,5% 
Kupfer-Future               4,52         4,51       +0,2%      +0,01  +15,0% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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June 12, 2024 04:09 ET (08:09 GMT)