Zürich (awp) - Das Konjunkturbarometer der Konjunkturforschungsstelle KOF der ETH Zürich deutet im Januar auf eine Abschwächung. Es sank um 4,5 Punkte auf 106,9 Zähler, wobei der Dezemberwert um 0,1 auf 111,4 Zähler nach oben revidiert wurde. Die Schweizer Wirtschaft dürfte somit an Fahrt gewinnen, wie die KOF am Dienstag feststellt.

Der ausgewiesene Wert liegt jedoch unter den Schätzungen. Von AWP befragte Ökonomen hatten für das Barometer einen Stand zwischen 108,5 und 114 Punkten prognostiziert.

Das Barometer habe im Januar die seit September 2017 andauernde Aufwärtstendenz nicht fortgesetzt. Der Indikator liege aber weiterhin deutlich über seinem langfristigen Durchschnitt und deute eine dynamischere Konjunkturentwicklung an, als noch Mitte des vergangenen Jahres, heisst es weiter.

Für den Rückgang würden hauptsächlich die Entwicklungen im Verarbeitenden Gewerbe und im Bankbereich verantwortlich zeichnen. Gleichzeitig geben auch die Indikatoren für das Gastgewerbe, die Exportentwicklung, den Baubereich und den privaten Konsum im Januar nach.

Innerhalb des verarbeitenden Gewerbes wurde der schlechtere Ausblick laut KOF insbesondere in der Chemie-, Elektro-, Holz- und Textilindustrie sichtbar. Dagegen haben sich die Perspektiven für die Maschinen- und Nahrungsmittelindustrie aufgehellt. Die insgesamt markant verschlechterte Stimmung im Verarbeitenden Gewerbe sei primär von der Beurteilung der Auftragslage getrieben. Dagegen würden die Indikatoren für die Wettbewerbs- und Ertragsentwicklung die Abwärtstendenz bremsen.

Das KOF-Konjunkturbarometer ist ein Frühindikator für die Entwicklung der Schweizer Konjunktur. Es handelt sich um einen Sammelindikator, der sich aus 273 Einzelindikatoren zusammensetzt. Diese werden über statistisch ermittelte Gewichte zu einem Gesamtindikator zusammengefasst.

yr/cf