TEHERAN (dpa-AFX) - Mehrere iranische Parlamentarier haben vor weiteren Unruhen in den Universitäten des Landes gewarnt, sollten die nach den regimekritischen Protesten verhafteten Studenten nicht umgehend freigelassen werden. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Isna haben 40 Abgeordneten diesbezüglich Präsident Hassan Ruhani und Justizchef Amoli Laridschani ein Schreiben übermittelt. Darin fordern sie die sofortige Freilassung der Studenten, insbesondere der Studentinnen. Sonst könnte es zu weiteren Spannungen in den akademischen Kreisen des Landes kommen.

Bei den regimekritischen Protesten vor und nach dem Jahreswechsel wurden nach Parlamentsangaben über 3000 Demonstranten verhaftet. Laut Justiz waren es jedoch nur 622, einige von ihnen seien auch bereits auf Kaution wieder freigelassen worden. Die Justiz gab jedoch keine genauen Angaben zur Anzahl der noch Festgehaltenen. Bei den Protesten im Iran waren insgesamt 23 Demonstranten und zwei Zuschauer getötet worden.

Einem Antrag des Parlaments, die Demonstranten im berüchtigten Ewin-Gefängnis in Nord-Teheran zu besuchen, wurde in der Zwischenzeit laut Isna stattgegeben. Aber welche Abgeordnete die Demonstranten im Gefängnis besuchen dürfen und welche nicht, soll noch überprüft werden. Auch ist unklar, wann genau dieser Besuch stattfinden wird./str/fmb/DP/jha