Berlin (Reuters) - Die Zahl der Insolvenzen in Deutschland hat sich nach Angaben des IWH-Instituts im März infolge der Corona-Krise erhöht.

Demnach wurden 870 Personen- und Kapitalgesellschaften als insolvent gemeldet, wie das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) am Donnerstag mitteilte. Das seien gut 20 Prozent mehr als im Vormonat und ähnlich viele wie ein Jahr zuvor. Die Zahl der von Großinsolvenzen betroffenen Jobs sei mit knapp 8000 in etwa konstant geblieben. Die Daten basieren etwa auf Insolvenzbekanntmachungen der Registergerichte.

Demnach deute sich seit Februar ein starker Anstieg bei den Insolvenzen von Kleinstunter­nehmen und Selbstständigen an. Neben dem anhaltend schwierigen Pandemie­geschehen sei ein weiterer möglicher Grund für diesen Anstieg der seit 1. Januar 2021 erleichterte Zugang zur Restschuldbefreiung auch für Selbstständige. Diese Gesetzesänderung verringere für die Betroffenen die negativen Konsequenzen einer Insolvenz.

"Insolvenzen vieler Kleinstunternehmen sind aus ökonomischer Sicht oft weniger einschneidend als eine Handvoll Großinsolvenzen", sagte IWH-Experte Steffen Müller. Dies liege aber nicht nur daran, dass bei Großinsolvenzen viel mehr Jobs betroffen seien. Auch die Lohnverluste der Beschäftigten seien viel höher.