LONDON (awp international) - Die Inflation in Grossbritannien hat sich Ende 2017 wieder etwas abgeschwächt. Im Dezember sei die Inflationsrate auf 3,0 Prozent gesunken, nach 3,1 Prozent im November, teilte das Statistikamts ONS am Dienstag mit. Analysten hatten den Rückgang erwartet.

Im November hatte das erstmalige Überspringen der Marke von drei Prozent seit März 2012 noch eine schriftliche Erklärung durch Notenbankchef Mark Carney zur Folge. Darin musste Carney der Regierung in London die Gründe für die Abweichung benennen und Massnahmen zu Verringerung der Inflation darlegen.

Etwas abgeschwächt hat sich auch die Kernrate der Verbraucherpreise, bei der die schwankungsanfälligen Preise für Energie und Nahrungsmittel herausgerechnet werden. In dieser Abgrenzung meldete das Statistikamt für Dezember eine Rate von 2,5 Prozent, nach 2,7 Prozent im Vormonat.

Trotz der etwas schwächeren Teuerung Ende 2017 liegt die Inflation in Grossbritannien weiter deutlich über dem Notenbankziel von zwei Prozent. Die Entwicklung der Verbraucherpreise dürfte die Bank of England in ihrer Entscheidung von Anfang November bestätigen, den Leitzins erstmals seit etwa zehn Jahren angehoben zu haben.

Ein wichtiger Faktor für die vergleichsweise starke Inflation ist der schwache Aussenwert des britischen Pfundes, der Importwaren quasi automatisch verteuert. Mit der Aussicht auf den Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union ist die britische Währung erheblich unter Druck geraten.

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