--Geschäftsklimaindex geht auf 88,6 (Mai: 89,3) Punkte zurück

--Lagebeurteilung stagniert bei 88,3 Punkten

--Geschäftserwartungen sinken auf 89,0 (90,3) Punkte

(NEU: Details aus der Veröffentlichung des Ifo-Instituts)

Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Stimmung in den Führungsetagen der deutschen Wirtschaft hat sich im Juni entgegen den Erwartungen eingetrübt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex sank auf 88,6 (Mai: 89,3) Punkte, wie das Münchner Ifo-Institut nach seiner monatlichen Umfrage unter rund 9.000 Managern mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten dagegen einen Anstieg auf 89,6 Punkte prognostiziert.

Der Index zur Beurteilung der aktuellen Lage der befragten Unternehmen stagnierte auf dem Vormonatsniveau von 88,3 Punkten. Erwartet worden war ein Anstieg auf 88,5 Punkte. Der Index für die Geschäftserwartungen verringerte sich auf 89,0 (Mai revidiert: 90,3) Zähler. Die befragten Volkswirte hatten einen Anstieg auf 90,7 Punkte erwartet. Basis war ein vorläufiger Mai-Wert von 90,4 gewesen. "Die deutsche Wirtschaft tut sich schwer, die Stagnation zu überwinden", kommentierten die Konjunkturforscher die Zahlen.

Im verarbeitenden Gewerbe erlitt das Geschäftsklima nach drei Anstiegen in Folge einen Rückschlag. Die Unternehmen waren für die kommenden Monate wieder skeptischer. Insbesondere der sinkende Auftragsbestand bereitete den Firmen Sorgen. Mit den laufenden Geschäften waren sie jedoch etwas zufriedener.

Im Dienstleistungssektor stieg der Index. Die Dienstleister beurteilten ihre aktuelle Lage als besser. Auch der Ausblick auf das zweite Halbjahr hellte sich weiter auf. Insbesondere im Beherbergungsgewerbe besserte sich die Stimmung, während sich die Gastronomie unzufrieden zeigte.

Im Handel verschlechterte sich das Geschäftsklima merklich. Bei den Geschäftserwartungen nahmen die skeptischen Stimmen deutlich zu. Auch die Urteile zu den laufenden Geschäften wurden nach unten korrigiert. Von der schlechten Entwicklung waren der Groß- und Einzelhandel gleichermaßen betroffen.

Im Bauhauptgewerbe legte der Index leicht zu. Dies war auf weniger pessimistische Erwartungen zurückzuführen. Die aktuelle Lage wurde hingegen als schlechter beurteilt. Auftragsmangel blieb ein zentrales Problem.

Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com

DJG/hab/sha

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June 24, 2024 04:26 ET (08:26 GMT)