FRANKFURT/STUTTGART (dpa-AFX) - Im Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie setzt die IG Metall zunächst weiter auf Verhandlungen. Der Vorstand der Gewerkschaft verzichtete am Freitag erst einmal darauf, die neuartigen Tages-Warnstreiks von bis zu 24 Stunden Dauer in Gang zu setzen. Im Gegenzug wird ein Ergebnis bis Samstagmittag erwartet. Dafür sollen die Verhandlungen im Pilotbezirk Baden-Württemberg am Freitagabend in der dann fünften Runde in Stuttgart fortgesetzt werden.

Bei einem Scheitern der Gespräche könne der Vorstand die Tagesstreiks jederzeit in Gang setzen, sagte der Erste Vorsitzende Jörg Hofmann. Das schließe auch die Einleitung von Flächenstreiks mit Urabstimmungen ein.

Im Zentrum des Konflikts steht die Gewerkschaftsforderung, dass Beschäftigte ihre Arbeitszeit für die Dauer von bis zu zwei Jahren auf 28 Wochenstunden reduzieren können. Einige Gruppen wie Schichtarbeiter oder Eltern junger Kinder sollen dabei noch einen Ausgleich für entgangenen Lohn erhalten, was die Arbeitgeber bislang strikt abgelehnt haben. Sie fordern zudem, das jetzige Arbeitsvolumen mindestens zu erhalten.

Über eine Erhöhung der Entgelte für die rund 3,9 Millionen Beschäftigten wurde noch gar nicht verhandelt. Die IG Metall verlangt eine Lohnerhöhung um sechs Prozent. Die Arbeitgeber bieten bisher zwei Prozent./ceb/eni/axa/DP/men