BERLIN (dpa-AFX) - Die Schweine- und Geflügelmast in Deutschland soll nach Informationen des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) weiter ausgeweitet werden. Seit 2012 wurden mindestens 720 000 neue Stallplätze für Schweine beantragt, davon 420 000 Mastplätze, wie der BUND von den Behörden erfuhr. Bei Geflügel sind es 10,8 Millionen, davon 6,65 Millionen Mastplätze, wie es in der Broschüre "Fleischatlas" heißt, die der Verband am Mittwoch mit der Heinrich-Böll-Stiftung vorstellte. Die meisten neuen Anlagen für Schweine sind demnach in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen geplant. Dort werden auch die meisten Tiere geschlachtet.

"Immer mehr mittlere und kleine Betriebe geben die Tierhaltung auf, während neue Megaställe bewilligt werden - Nitratbelastung der Böden, prekäre Arbeitsbedingungen und Verstöße gegen das Tierschutzrecht inklusive", kritisieren die Autoren. Insgesamt sind die neuen Anlagen demnach jedoch etwas kleiner als in den Jahren zuvor. Die Umweltschützer führen das auf schwierigere Genehmigungsverfahren und örtlichen Widerstand zurück. An diesem Freitag beginnt in Berlin die weltgrößte Agrarmesse Grüne Woche./bf/DP/stb