Japanischen Unternehmen fällt es immer schwerer, genügend Arbeitskräfte zu finden. In einer am Freitag veröffentlichten Umfrage gaben etwa 60 Prozent der Firmen Probleme bei der Stellenbesetzung an. Die zunehmend schwierige Lage treibt demnach die Kosten hoch und schmälert den Gewinn. Besonders stark betroffen sind der Einzelhandel, aber auch der Automobil- und Bausektor. Demzufolge gaben 80 Prozent der Einzelhändler an, die Beschäftigungslage sei schwierig. Bei Bau- und Immobilienunternehmen betrug die Quote 72 Prozent sowie im Automobilsektor 70 Prozent. Hintergrund der Engpässe ist die zunehmende Überalterung der Gesellschaft in Verbindung mit der begrenzten Einwanderung. Es wird erwartet, dass die Zahl der Japaner im Arbeitnehmer-Alter bis 2030 um 13 Millionen sinkt

Heute richten sich alle Augen auf die Notenbankkonferenz in Jackson Hole. Denn dort wird um 16 Uhr keine geringere als Fed-Chefin Janet Yellen vor die Mikrofone treten. Und auch das diesjährige Thema passt wohl derzeit wie die Faust aufs Auge: "Neubewertung von Arbeitsmarktentwicklungen". Nach der Veröffentlichung des FOMC-Protokolls am Mittwoch könnte das Thema wohl nicht aktueller sein. Immerhin halten etliche FOMC-Mitglieder frühere Zinserhöhungen für sinnvoll, wenn sich die Zielvariablen der Fed schneller als erwartet den Vorgaben annähern. Mit einer Arbeitslosenquote von nur noch 6,2% könnte das bereits der Fall sein.

Die Einkaufsmanager in der Eurozone zeigen sich nahezu unbeeindruckt von geopolitischen Krisen. Nur in Frankreich enttäuscht das verarbeitende Gewerbe, während der Servicesektor einen deutlichen Anstieg verzeichnete. Insgesamt liegen die vorläufigen Umfrageergebnisse für August zwar oberhalb der Expansionsschwelle, unterschreiten aber die Konsensschätzung bei Industrie und Dienstleistungen geringfügig.
Im Vorfeld des Notenbanktreffens in Jackson Hole hielten sich Anleger an Aktien- und Zinsmärkten aber weiter zurück. Während in USA die Sorgen vor einer Zinswende wachsen, ist in Europa ein Ende der ultralockeren Geldpolitik nicht abzusehen.

Die Ölpreise haben am Freitag an die Talfahrt der vergangenen Handelstage angeknüpft und weiter leicht nachgegeben. Seit Mitte Juni zeigt der Trend bei den Ölpreisen nach unten. Der US-Ölpreis steht mittlerweile vor der fünften Woche mit Verlusten in Folge und markiert damit die längste Verluststrecke seit neun Monaten. Experten erklären die Talfahrt unter anderem mit der Erwartung eines steigenden Angebots auf dem Weltmarkt und dem starken Dollar. Kursgewinne bei der US-Währung machen Öl in den Ländern außerhalb des Dollarraums teurer und bremsen so die Nachfrage. Zuletzt hatten aber auch überraschend schwache Konjunkturdaten aus China für Preisdruck am Ölmarkt gesorgt. Rohöl der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) liegt bei 93,80 Dollar, Brent notiert um 102,50 USD.
DEUTSCHLAND: - RUHIGER WOCHENAUSKLANG ERWARTET - Der Dax dürfte nach seiner jüngsten Erholung am Freitag zunächst auf der Stelle treten. Der Broker IG taxierte den deutschen Leitindex am Morgen 0,06 Prozent tiefer auf 9395 Punkte. Im bisherigen Wochenverlauf rückte das Börsenbarometer um mehr als drei Prozent vor. Die Vorgaben aus Übersee liefern zum Wochenschluss keine klaren Impulse. In den USA kam der Future auf den US-Leitindex Dow Jones Industrial seit dem Xetra-Schluss am Donnerstag nicht vom Fleck. In Asien ging es an den meisten Börsen außerhalb Japans nach oben. Auf Unternehmens- und Konjunkturseite ist der Kalender nahezu leer. Am Nachmittag und Abend mitteleuropäischer Zeit richten sich Blicke auf das Notenbanker-Treffen in Jackson Hole in den USA.

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