Lugano (awp) - Das Tessiner Pharma-Unternehmen Helsinn will seine Aktivitäten bei der Suche nach Heilmitteln gegen seltene Krankheiten intensivieren. Um die dazu notwendigen Mittel zu generieren, strebt das Unternehmen einen Börsengang an, entweder in der Schweiz oder in den USA.

"Der entsprechende Entscheid hätte eigentlich schon Ende 2019 getroffen werden sollen", sagte der VR-Delegierte Riccardo Braglia in einem Interview mit der Tageszeitung "Corriere del Ticino" vom Freitag. Wegen der Covid-Pandemie sei er aber verschoben worden.

"Jedes Forschungsprojekt kostet uns zwischen 60 und 150 Millionen Franken. Für ein Unternehmen wie das unsrige ist das eine grosse Summe", so Braglia. Er ist der Sohn von Gabriele Braglia, der Helsinn vor 45 Jahren gegründet hatte.

Um an das notwendige Kapital zu kommen, sei deshalb ein Börsengang im ersten Semester 2022 geplant, fügte Braglia an. Ob das in Zürich geschen werde oder in den USA, liess er noch offen. Um die Grundidee des Unternehmens zu erhalten, wolle die Gründerfamilie aber eine Kontrollmehrheit behalten.

In der Fabrik in Biasca, wo 200 Personen beschäftigt werden, sind laut dem Helsinn-Chef Investitionen in der Höhe von 50 bis 60 Millionen Franken notwendig, um das Gebäude mit den Laboren zu erweitern und die Produktion von Krebsmedikamenten zu erhöhen.

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