BERLIN (dpa-AFX) - Vor dem Start der schwarz-roten Koalitionsverhandlungen an diesem Freitag ist sich SPD-Bundestagsfraktionschefin Andrea Nahles des Zeitdrucks bewusst. "Wir sollten versuchen, das jetzt zügig zu verhandeln. Wir warten ja nun schon in Deutschland lang genug auf eine Regierung. Aber das lag ja auch nicht nur an der SPD", sagte sie im ARD-"Morgenmagazin".

Zugleich warnte sie davor, vorab ein fixes Enddatum für die Gespräche festzulegen: "Ich würde mir ungerne dann doch solche absoluten Enddaten setzen, dann gibt's wieder Nachtsitzungen, wo alle übermüdet sind", sagte sie. "Gerne zügig, aber auch mit der nötigen Sorgfalt."

Zugleich demonstrierte Nahles Zuversicht. Mit Blick auf die Nachforderungen ihrer Partei an die Union sagte sie: "Das sind wichtige Anliegen, die wir da haben, die gut begründet sind, und deswegen bin ich auch voller Mut, dass wir da viel rausholen."

Die SPD hat sich Änderungen bei Jobbefristungen, in der Krankenversicherung und beim Familiennachzug für Flüchtlinge zum Ziel gesetzt. Sie glaube, "dass wir doch was Gutes vorlegen können und dann eine Mehrheit am Ende da ist", fügte Nahles mit Blick auf die geplante Schlussentscheidung aller SPD-Mitglieder hinzu.

Zugespitzte Streitereien etwa zwischen dem Chef der CSU-Bundestagsgruppe und der SPD-Seite sieht sie nicht als Hindernis. "Der Kollege Alexander Dobrindt ist auf jeden Fall professionell, ich auch", sagte Nahles. "Das wird schon an diesen Fragen nicht scheitern, dass wir zu guten Ergebnissen kommen." Ausdrücklich lobte sie die Zusammenarbeit von Union und SPD in der Vergangenheit. "Wir haben ja die letzten Jahre auch schon gut zusammengearbeitet."/and/DP/zb