PARIS (dpa-AFX) - Der französische Europa-Staatssekretär Clément Beaune hat die neuen Einreiseregeln für Europäer in Frankreich verteidigt. "Wir machen keine Grenzpolitik, sondern Gesundheitspolitik", sagte Beaune am Freitag dem Sender Europe 1. Es gebe kein "Grenztabu", die Maßnahme sei wegen der Virus-Mutationen sinnvoll. Man habe sich dafür in Abstimmung mit den europäischen Partnern entschieden.

Ab Sonntag müssen Reisende aus europäischen Ländern einen negativen Corona-Test vorweisen. Dieser PCR-Test darf nicht älter als 72 Stunden sein. Viele Details waren aber noch offen. Beaune bestätigte, dass es Ausnahmen für Grenzgänger und den Warenverkehr geben werde. Ob noch weitere Gruppen als Sonderfall gelten werden, war zunächst unklar. Eine Quarantäne ist Beaune zufolge zunächst nicht vorgesehen.

Auf der Seite des Außenministeriums gab es zu den neuen Einreiseregeln am Freitagmittag noch keine Informationen. Berichten nach sollen sich die Kontrollen wohl auf die Einreise über den Luft- und Seeweg konzentrieren. Ob auch die Züge kontrolliert werden, sei noch offen, berichtete der Sender Franceinfo. Die Regelung dürfte auch Reisende aus europäischen Ländern, die nicht der Europäischen Union angehören, betreffen. Ein entsprechendes Dekret sollte am Samstag erlassen werden.

Frankreich hatte bereits vor rund einer Woche eine Testpflicht für Reisende aus Nicht-EU-Ländern eingeführt und damit seine Einreisebestimmungen deutlich verschärft. Diese Reisenden müssen sich außerdem für sieben Tage isolieren. Zuvor hatte Frankreich anders als Deutschland weit weniger strenge Regelungen - auch mit Blick auf die Einteilung in Risikogebiete. Für lange Zeit galten lediglich für Großbritannien und bestimmte andere Länder strenge Beschränkungen./nau/DP/jha