Präsident Emmanuel Macron habe seinem ukrainischem Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj Spähpanzer vom Typs AMX-10 RC zugesagt, sagte ein Mitarbeiter des französischen Präsidialamts am Mittwoch. Es sei das erste Mal, dass im Westen hergestellte Panzer an die ukrainische Armee geliefert würden, fügte er hinzu. Er machte keine Angaben über Anzahl der Panzer und Liefertermin.

Selenskyj hat wiederholt den Westen gebeten, die Ukraine mit Kampfpanzern auszustatten, insbesondere ist die Ukraine am deutschen Kampfpanzer Leopard interessiert. Die Bundesregierung hat derartige Wünsche bislang mit dem Hinweis zurückgewiesen, man wolle keinen Präzedenzfall schaffen. Deutschland würde die Waffen liefern, die auch von den USA an die ukrainische Armee abgegeben würden.

Im Sender RTL/ntv kritisierte die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, die Blockadehaltung des Kanzleramts. Viele europäische Staaten hätten bereits angeboten, die Lieferung des Leopard II gemeinsam auf den Weg zu bringen. "Das müsste aber die Bundesrepublik erlauben, weil er eben ein deutscher Panzer ist, der auch hier hergestellt wird. Das ist bis dato nicht geschehen", sagte die FDP-Politikerin. Das Argument aus dem Kanzleramt, Waffenlieferungen nur gemeinsam mit den Partnerländern zu beschließen, ließ sie nicht gelten. "Ich kann Ihnen versichern, dass ich mit all denen, die ich sprach, in Europa und auch den Vereinigten Staaten, keiner ein Problem damit hat, wenn wir es täten. Es wäre dringend erforderlich."

(Bericht von Elizabeth Pineau und David Ljunggren, geschrieben von Hans Busemann, redigiert von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)