Um die Risiken von Cyberdevisen und Finanzprodukten, die auf solchen digitalen Währungen basierten, besser einschätzen zu können, will sich die Behörde ein genaues Bild über den Markt verschaffen. Wie die BaFin am Donnerstag ankündigte, wird sie daher bis zum 13. Dezember Anleger, Investoren und Anbieter von Kryptowährungen über deren Ansichten, Erwartungen und Pläne befragen.

Die BaFin will vor allem herausfinden, welche Risiken der schnell wachsende Markt für Derivate auf Kryptowerte birgt. Derivate sind Finanzinstrumente, deren Wert von der Entwicklung des zugrundeliegenden Basiswerts abhängt. Mit solchen Papieren können große Gewinne, aber auch große Verluste erzielt werden. Sowohl die Zahl dieser Produkte als auch das Gesamtvolumen sei seit Mai dieses Jahres sprunghaft angestiegen.

Die BaFin und Aufsichtsbehörden in anderen Ländern sowie Politiker warnen seit Jahren vor Risiken durch Kryptowährungen wie Bitcoin. So gibt es Bedenken, das digitale Geld werde zur Geldwäsche, Terrorfinanzierung oder für Betrug verwendet. Bislang gibt es weltweit keine Regeln für Cyberdevisen. Bitcoin wurde vor einem Jahrzehnt als Alternative zu etablierten Währungen wie Dollar oder Euro geschaffen und wird produziert, indem leistungsfähige Computer komplexe Algorithmen berechnen. Fast täglich kommen neue Cyberdevisen hinzu. Immer wieder verlieren Anleger ihre Ersparnisse, weil Kryptobörsen gehackt werden oder sich die Emission von digitalem Geld als Betrug erweist.