Finanzministerium betroffen vom Tod Maria Schaumayers

"Mit Maria Schaumayer hat unser Land die Grande Dame der Wirtschafts- und Finanzwelt verloren", zeigten sich Finanzministerin Dr. Maria Fekter und Finanzstaatssekretär Mag. Andreas Schieder vom Tod der ehemaligen Präsidentin der österreichischen Nationalbank betroffen.

"Leidenschaft, umfassendes Wissen und höchste Kompetenz - das sind die ersten Eigenschaften, die mir in den Sinn kommen, wenn ich an Dr. Maria Schaumayer denke. Sie war leidenschaftliche und durchsetzungsstarke Kommunalpolitikerin, Pionierin und Vorreiterin auf den unterschiedlichsten Gebieten und mir persönlich dadurch immer ein großes Vorbild. Besonders hervorheben möchte ich ihre großen Leistungen für den österreichischen Kapitalmarkt und ihren umfassenden Beitrag zur Währungsstabilität", so Fekter.

Als erste und bisher einzige Frau war Maria Schaumayer Präsidentin der Österreichischen Nationalbank. Für ihr großes Geschick in dieser Funktion hat sie über Österreichs Grenzen hinaus höchste Anerkennung erhalten. In ihre Amtsperiode als ÖNB-Präsidentin fallen auch die Vorbereitungen zum Beitritt Österreichs zur Europäischen Union.

Historische Verdienste hat sich Maria Schaumayer in den Jahren 2000 bis 2005 als Regierungsbeauftragte für die Entschädigung von NS-Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern erworben. Mit Energie, Beharrlichkeit und vor allem großer Menschlichkeit hat sie entscheidend dazu beigetragen, dass Österreich durch seine Zahlungen zumindest eine symbolische Geste gegen das unverzeihliche Unrecht im wahrscheinlich dunkelsten Kapitel unserer Vergangenheit setzen konnte.

Maria Schaumayer hat in allen ihren beruflichen Stationen Spuren hinterlassen und durch ihren unermüdlichen Einsatz vor allem für die Frauen Wege freigekämpft. Sie hat von Anfang an bewiesen, dass eine steile berufliche Karriere auch in den so genannten männerdominierten Branchen durchaus möglich ist. Mit ihrer 1991 gegründeten Stiftung setzte sich Maria Schaumayer für Frauen auf ihrem Weg zu Führungspositionen ein, um die so genannte "Gläserne Decke" für Frauen im Berufsleben abzubauen.

"Mit Maria Schaumayer verliert Österreich eine bedeutende Wirtschaftswissenschafterin und Politikerin", sagte Finanzstaatssekretär Andreas Schieder anlässlich des Todes von Maria Schaumayer. "Unser tiefes Beileid gilt vor allem ihren engsten Angehörigen und Freunden."

Fekter ist überzeugt: "Maria Schaumayer hatte immer eine bemerkenswert positive Lebenseinstellung. Ihre Handschrift wird über ihren Tod hinaus in der österreichischen Politik und Finanzwelt zu lesen sein".

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