LONDON (dpa-AFX) - Die Unternehmensstimmung im Euroraum hat sich im Januar von hohem Niveau aus überraschend stark eingetrübt. Der Einkaufsmanagerindex - eine Umfrage unter ranghohen Unternehmensvertretern - fiel um 0,8 Punkte auf 53,5 Zähler, wie das Forschungsinstitut Markit am Freitag in London mitteilte. Volkswirte hatten nur mit einem leichten Rückgang um 0,2 Punkte auf 54,1 Punkte gerechnet. Der Indikator bleibt aber trotz des unerwartet starken Rückgangs deutlich über der Wachstumsgrenze von 50 Punkten.

Die Eintrübung geht gleichermaßen auf den Dienstleistungsbereich und auf den Industriesektor zurück. Der Indikator für die Industrie ging um 0,7 Punkte auf 52,3 Punkte zurück. Der Zähler für die Dienstleistungen sank um 0,6 Punkte auf 53,6 Punkte.

Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson kommentierte die schlechten Zahlen gelassen. "Angesichts der jüngsten Turbulenzen an den Aktienmärkten ist die Abkühlung der Eurozone zum Jahresauftakt 2016 zwar enttäuschend, aber keine Überraschung", sagte Williamson. Der Ökonom sieht keinen Grund für große Sorge. Umfragewerte deuteten für das erste Quartal des laufenden Jahres auf ein Wachstum der Wirtschaft in der Eurozone zwischen 0,3 und 0,4 Prozent hin.

^Region/Index Januar Prognose Vormonat

EURORAUM

Gesamt 53,5 54,1 54,3

Verarb. Gew. 52,3 53,0 53,2

Dienste 53,6 54,2 54,2

DEUTSCHLAND

Verarb. Gew. 52,1 53,0 53,2

Dienste 55,4 55,5 56,0

FRANKREICH

Verarb. Gew. 50,0 51,3 51,4

Dienste 50,6 50,1 49,8°

(Angaben in Punkten)

/tos/bgf