Bereits am Vortag hatte der Euro kräftig um 1,5 Prozent zugelegt. Auslöser dafür waren Äußerungen von EZB-Präsident Mario Draghi. Er gab sich auf der alljährlichen Notenbankkonferenz im portugiesischen Sintra nicht nur zuversichtlich für das Wachstum im Euroraum. Verglichen mit früheren Aussagen war er auch optimistischer, dass die Notenbank ihr Inflationsziel von knapp zwei Prozent wieder erreichen könne. Die lange Zeit schwache Inflation war ein Hauptgrund für die extrem lockere Geldpolitik der EZB.

Draghi habe einen ersten Schritt in Richtung einer weniger lockeren Geldpolitik getan, kommentierte Marco Valli, Chefvolkswirt für Europa bei der Großbank Unicredit. Bankökonomen rechnen damit, dass die EZB im Spätsommer die Weichen für einen geldpolitischen Kurswechsel stellen wird.

Der Dollar habe dem Euro momentan nichts entgegenzusetzen, schreibt Antje Praefcke, Expertin bei der Commerzbank. Die Chefin der US-Notenbank Fed, Janet Yellen, hatte in einer Rede am Dienstagabend in London keine konkreten Hinweise zur künftigen Geldpolitik gegeben. Jüngst gewachsene Zweifel an dem Straffungstempo der Fed blieben daher unverändert bestehen, so Praefcke.

Ein deutlicher als erwartet abgeschwächter Auftrieb bei den deutschen Importpreisen im Mai im Vergleich zum Vorjahresmonat konnte den Euro in diesem Umfeld nicht schwächen.

Quelle: dpa