WASHINGTON (dpa-AFX) - Trotz aller Spannungen ist US-Präsident Donald Trump nach den Worten von Verteidigungsminister Mark Esper weiterhin "ohne Vorbedingungen" zu Gesprächen mit dem Iran bereit. "Das Angebot steht noch", sagte Esper am Sonntag dem US-Sender CBS. "Es ist immer noch die rechtmäßige Regierung, wenn man so will, des Irans." Sowohl er - Esper - als auch der Präsident hätten öffentlich gesagt, man würde sich mit der iranischen Führung treffen. "Wir sind bereit dazu, uns hinzusetzen und ohne Vorbedingungen einen neuen Weg nach vorne zu diskutieren, eine Reihe von Schritten, durch die der Iran zu einem normaleren Land wird."

Trump hatte sich am Samstag an die Seite der Demonstranten im Iran gestellt, die nach dem irrtümlichen Abschuss eines Passagierflugzeugs gegen die Führung der Islamischen Republik protestieren. Esper sagte, das iranische Volk erhebe sich gegen "ein sehr korruptes Regime". Trump hatte 2018 das mühsam ausgehandelte internationale Atomabkommen mit dem Iran einseitig aufgekündigt, weil es aus seiner Sicht nicht weit genug geht. Die Amerikaner versuchen seitdem, Teheran mit einer "Kampagne maximalen Drucks" in die Knie zu zwingen und haben nach und nach massive Wirtschaftssanktionen gegen das Land verhängt.

Esper betonte zugleich, er erwarte keine weiteren Angriffe des Irans auf US-Ziele. Die Lage am Persischen Golf war eskaliert, nachdem die USA Irans Top-General Ghassem Soleimani in der Nacht am 3. Januar in Bagdad gezielt getötet hatten. Der Iran hatte fünf Tage später mit einem - angekündigten - Raketenangriff auf zwei von den USA genutzte Militärstützpunkte im Irak geantwortet. Tote gab es dabei nicht. Als Reaktion auf den Angriff verkündete die US-Regierung am Freitag neue Wirtschaftssanktionen gegen den Iran./cy/DP/he