Berlin/Brüssel (Reuters) - Die Preise der Hersteller in der Euro-Zone steigen wegen teurer Energie immer schneller.

Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte legten im November um den Rekordwert von 23,7 Prozent binnen Jahresfrist zu, wie das Statistikamt Eurostat am Donnerstag mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten nur mit 22,9 Prozent gerechnet, nach plus 21,9 Prozent im Oktober. Allein bei Energie gab es nun einen massiven Anstieg von 66 Prozent. Klammert man diesen Bereich aus, zogen die Erzeugerpreise insgesamt nur um knapp zehn Prozent an.

Die Produzentenpreise gelten als Frühindikator für die Entwicklung der Inflation. In der Statistik werden die Preise ab Fabrik geführt - also bevor die Produkte weiterverarbeitet werden oder in den Handel kommen. Sie können damit einen frühen Hinweis auf die Entwicklung der Verbraucherpreise geben.

Die Inflation ist im Euro-Raum derzeit auf dem Vormarsch und weit über die Zielmarke der Europäischen Zentralbank (EZB) von zwei Prozent hinausgeschossen. Befeuert von massiv gestiegenen Kosten für Öl und Gas kletterten die Verbraucherpreise im November binnen Jahresfrist um 4,9 Prozent - der höchste Wert seit Beginn der Währungsunion. Die Dezember-Daten werden am Freitag veröffentlicht. Hier erwarten Fachleute einen leichten Rückgang auf 4,7 Prozent.