KÖLN (dpa-AFX) - Nicht nur die Auto-Branche selbst ist im Umbruch - auch ihre größte Messe, die Internationale Automobilausstellung (IAA), sucht einen Neuanfang: Köln hofft weiterhin darauf, die Messe von Frankfurt nach NRW zu holen. "Die neue IAA muss die Gamescom der Mobilität werden", sagt Messe-Geschäftsführer Gerald Böse mit Blick auf die jährlich in der Domstadt stattfindende Online-Spiele-Messe. Man wolle Autofans "mit einem emotionalen Event" ansprechen und dabei alle Facetten der Mobilität einbeziehen - sowohl die ökonomischen als auch die ökologischen.

Nach dem Misserfolg bei Publikum und Veranstaltern im vergangenen Jahr in Frankfurt soll sich die Leitmesse der Industrie in eine Mobilitätsplattform wandeln - möglicherweise auch an einem neuen Ort. An der Ausschreibung beteiligen sich neben Frankfurt und Köln noch Berlin, München, Hamburg, Stuttgart und Hannover. Sie sollen in der kommenden Woche ihre Konzepte beim Verband der Automobilindustrie (VDA) vorstellen, der die Messe ausrichtet.

Noch im Januar will der Verband eine Liste mit drei Bewerbern erstellen, die infrage kommen, und noch innerhalb des ersten Quartals den Zuschlag für die IAA im Herbst 2021 geben. "Es sind alles spannende Standorte", sagte ein Verbandssprecher. "Es wird ein knappes Rennen."

Der Verband verlangt umfassende Organisationskonzepte und Investitionen. Neben der klassischen Messe mit Autoschau und Kongressangeboten stellt sich die Industrie eine großzügige Freifläche mit Teststrecken und Parcours vor.

Die Anforderungen "in Sachen Stadtplanung und Infrastrukturmaßnahmen bestärken uns mehr denn je in unserer Überzeugung, dass Köln der beste Ort ist, eine neue Veranstaltung für eine unserer Schlüsselindustrien auszurichten", meint der Kölner Messechef Böse. Als wichtige Standorte der Auto-Industrie dürften jedoch München oder auch Stuttgart harte Konkurrenz darstellen./swe/DP/he