"Geschwindigkeit ist hier wesentlich", sagte Lautenschläger am Donnerstag auf einer Veranstaltung in Dublin laut Redetext. So werde in Brüssel aktuell ein Vorschlag diskutiert, wonach die EZB künftig die Aufsicht über die größten Investmentfirmen in der Euro-Zone übernehmen solle. Dies würde helfen, den Finanzsektor sicherer zu machen, sagte Lautenschläger.

In der EU gibt es rund 6000 solcher Finanzfirmen, darunter Goldman Sachs und JP Morgan. Etwa die Hälfte von ihnen betreibt ihr Europageschäft aus dem Vereinigten Königreich heraus. Zuletzt wurde unter anderem diskutiert, den Geldhäusern vorzuschreiben, in Euro-Ländern Ableger zu eröffnen, wenn sie dort noch Geschäfte machen wollen.

Nach Einschätzung von Lautenschläger, die Vize-Chefin der EZB-Bankenaufsicht ist, werden Investmenthäuser nach dem Brexit in Europa eine größere Rolle spielen. "Es wird mehr und größere Spieler geben." Und das bedeute auch größere Risiken. "Der EZB die Befugnisse zu geben, große Investmentfirmen zu beaufsichtigen, wird uns erlauben, diese Risiken zu überwachen und abzumildern." Fortschritte bei der Gesetzgebung seien hier allerdings entscheidend.