Brüssel (Reuters) - Die Europäische Union setzt die Handelsbeschränkungen für Importe aus der Ukraine für ein weiteres Jahr aus.

Wie der EU-Rat der Mitgliedsländer über Twitter mitteilte, stimmten die für Handel zuständigen Minister der Verlängerung bei einem Treffen am Donnerstag zu. Ein von einigen osteuropäischen EU-Ländern vorgebrachtes Einfuhrverbot für Getreide aus der Ukraine war zuvor abgewendet worden. Die ukrainischen EU-Nachbarn Ungarn, Polen, Bulgarien, Rumänien und die Slowakei werden den Transit zulassen, den Inlandsverkauf von bestimmten Getreidesorten aus der Ukraine aber verbieten. Als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine hatte die EU die Zölle und andere Beschränkungen im Juni 2022 für zunächst zwölf Monate aufgehoben. Dies hatte zuletzt aber zu Beschwerden bei den ukrainischen EU-Nachbarn geführt, weil dort die Preise für die heimischen Getreide-Landwirte unter Druck geraten sind.

Schon vor dem Einmarsch Russlands im Februar vorigen Jahres hatte die Ukraine im Rahmen des seit 2016 geltenden Freihandelsabkommens mit der EU von der Abschaffung eines Großteils der Zölle profitiert, in einigen Fällen mit Übergangsfristen. Allerdings hatte die EU bis 2022 Mindestpreise für Obst und Gemüse sowie Zölle und Kontingente für einige andere landwirtschaftliche Erzeugnisse wie Fleisch, Milchprodukte, Zucker und diverse Getreidesorten beibehalten.

(Bericht von Philip Blenkinsop, geschrieben von Christian Götz, redigiert von Christian Rüttger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)