BRÜSSEL (AFP)--Der Schiffsverkehr im Roten Meer ist wegen der fortgesetzten Angriffe der Huthi-Miliz im Jemen binnen eines Monats um 22 Prozent zurückgegangen. Das teilte am Dienstag EU-Handelskommissar Valdis Dombrovskis nach einem Treffen der Handelsminister in Brüssel mit. Das habe die Transportkosten bereits verteuert, denn viele Schiffe führen nun den Umweg um das Kap der Guten Hoffnung in Südafrika. Auf die Preise habe sich dies aber noch nicht ausgewirkt, versicherte Dombrovskis.

Er warnte allerdings, dass sich dies mit dem Andauern der Krise ändern könnte. Die EU plant eine Marinemission im Roten Meer, um Handelsschiffe abzusichern. Im Gespräch sind drei Kriegsschiffe mitsamt Begleitflugzeugen wie Hubschraubern und Drohnen. Deutschland könnte die Fregatte "Hessen" entsenden. Bereits seit Dezember versuchen Kriegsschiffe einer internationalen Koalition unter US-Führung, die Route entlang der jemenitischen Küste zu sichern.

Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen haben seit Mitte November zahlreiche Schiffe im Roten Meer und im Golf von Aden attackiert, denen sie Verbindungen zu Israel vorwerfen. Die Miliz sieht sich als Teil der gegen Israel gerichteten selbsternannten "Achse des Widerstands", der auch die radikalislamische Hamas angehört. Als Reaktion auf die Attacken griffen die Vereinigten Staaten und Großbritannien vor rund anderthalb Wochen Huthi-Stellungen im Jemen an, die USA setzten ihre Angriffe weiter fort.

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January 23, 2024 12:46 ET (17:46 GMT)