FRANKFURT (awp international) - Der Euro hat sich am Mittwoch nach der Brexit-Abstimmung ebenso wie das britische Pfund nur leicht bewegt. Der US-Dollar legt derweil etwas zu. Am frühen Nachmittag kostete ein Euro 1,1386 US-Dollar und damit etwas weniger als am späten Vorabend. Gegenüber dem Franken steigt der Dollar auf 0,9898. Der Euro notiert derweil kaum verändert zum Franken auf 1,1270.

Die Reaktionen am Devisenmarkt auf das vom britischen Parlament abgelehnte Austrittsabkommen Grossbritanniens aus der EU fallen verhalten aus. Die Anleger scheinen mit der Ablehnung des von Premierministerin Theresa May ausgehandelten Vertrags gerechnet zu haben.

Chefökonom Alexander Krüger vom Bankhaus Lampe hält einen geregelten Brexit noch immer für möglich. "Die Regierung dürfte nun einen späteren Austrittstermin beantragen und vor allem auf eine Lösung des Grenzproblems auf der irischen Insel dringen", schätzt Krüger.

Analyst Dirk Clench von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) hält sowohl einen ungeregelten Brexit als auch einen Rücktritt vom Brexit für denkbar. "Aufgrund des derzeitigen Chaos ist es das Naheliegendste, den Austrittstermin zu verschieben, um Zeit zu gewinnen." Zunächst muss sich May jedoch am Mittwochabend einem Misstrauensvotum stellen.

Etwa ein Prozent zum US-Dollar legt die türkische Lira zu. Händler erklären dies mit der Zinsentscheidung der türkischen Notenbank. Die Zentralbank hält an ihrem hohen Leitzins vom 24 Prozent fest, obwohl die hohe Inflation in den vergangenen Monaten etwas zurückgegangen war.

Zuletzt gab es neue Spannungen zwischen der Türkei und den USA wegen der Kurden in Nordsyrien. Während die Türkei offenbar eine militärische Operation im Norden Syriens vorbereitet, bestehen die USA auf die Unversehrtheit ihrer Verbündeten im Kampf gegen den Islamischen Staat (IS).

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