FRANKFURT (awp international) - Der Euro ist am Mittwoch wieder über die Parität zum US-Dollar gestiegen. Die Gemeinschaftswährung kostet am Mittag 1,0012 US-Dollar, nachdem sie am Dienstag unter die Parität gerutscht war.

Zum Franken hat sich der US-Dollar bei einem Stand von 0,9604 zwar kaum verändert seit dem Morgen, kann damit aber die Kursgewinne vom Vortag überwiegend verteidigen. Auch das EUR/CHF-Paar verharrt aktuell mit 0,9616 wieder oberhalb der 0,96er Marke.

Am Dienstag war der Euro durch den erstarkten Dollar unter Druck geraten. Auslöser waren US-Inflationszahlen, die auf weitere deutliche Zinsanhebungen durch die US-Zentralbank Federal Reserve hindeuten. An den Finanzmärkten stiegen daraufhin die Kapitalmarktzinsen in den USA, was dem Dollar erheblichen Rückenwind verlieh.

Wie die Commerzbank in einem aktuellen Devisenkommentar hervorhebt, war es in der Schweiz vor allem dem starken Franken zu verdanken, dass am Vortag veröffentlichten Produzenten- und Importpreise im August den zweiten Monat in Folge rückläufig waren. "Die (implizite) Strategie der SNB, den Inflationsdruck auch mittels eines stärkeren Frankens zu bekämpfen, ist also erfolgreich", heisst es in dem Bericht.

Produktionsdaten aus der Eurozone fielen am Mittwochvormittag schwach aus, bewegten am Devisenmarkt aber nicht nennenswert. Die Industrieproduktion gab im Juli deutlich um 2,3 Prozent zum Vormonat nach. Analysten hatten mit einem moderateren Rückgang gerechnet. Der Rückgang sei auf breiter Basis erfolgt und bestätige die Erwartung einer technischen Rezession im zweiten Halbjahr, erklärte das Analysehaus Pantheon Macroeconomics.

Unterdessen verdichten sich in Japan die Anzeichen, dass das Land seiner sehr schwachen Währung unter die Arme greifen könnte. Die Wirtschaftszeitung Nikkei berichtete über eine spezielle Aktion seitens der Bank of Japan, die als mögliche Vorstufe zu einer Intervention am Devisenmarkt gilt. Regierungsvertreter erneuerten ihr Versprechen, bei Bedarf entschlossen gegen die Yen-Schwäche vorzugehen. Hintergrund des schwächelnden Yen ist die besondere Geldpolitik der japanischen Notenbank, die sich im Gegensatz zu vielen anderen Zentralbanken noch nicht gegen die Inflation stemmt.

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