FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein erneutes Börsenbeben in China hat dem Euro am Donnerstag deutlich Auftrieb gegeben. Die Gemeinschaftswährung erreichte am Morgen ihr Tageshoch bei 1,0830 US-Dollar und lag zuletzt bei 1,0820 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Vortag auf 1,0742 (Dienstag: 1,0746) Dollar festgesetzt.

Zunehmende Sorgen um die chinesische Wirtschaft dämpften die Zinserhöhungsfantasien mit Blick auf die US-Notenbank Fed und schwächten dadurch den Dollar, hieß es aus dem Handel. Im Gegenzug bekam der Euro Auftrieb. Nach einem ersten Einbruch am Montag sind Chinas Börsen am Donnerstag wieder in den Keller gesackt. Zum zweiten Mal in dieser Woche wurde der Handel für den Rest des Tages ausgesetzt.

Die Aktienmärkte in Shanghai und Shenzhen waren zuvor um mehr als sieben Prozent gefallen. Es war mit 30 Minuten der kürzeste Handelstag in der 25-jährigen Geschichte der Aktienmärkte Chinas. Die neuen Turbulenzen und die Sorgen um den Zustand der zweitgrößten Volkswirtschaft haben diese Woche weltweit Schockwellen ausgelöst.

Bereits am Vorabend hatte die Gemeinschaftswährung nach der Veröffentlichung des Protokolls zur jüngsten Sitzung der Fed an Wert gewonnen. Für einige Mitglieder sei es eine "enge Entscheidung" gewesen, hieß es in dem Protokoll. Es bestehe die erhebliche Gefahr, dass die Notenbank ihr Inflationsziel von mittelfristig 2 Prozent nicht erreiche./tos/stb