FRANKFURT (awp international) - Der Euro hat am Dienstag bei ruhigem Handel leicht nachgegeben. Am Mittag kostet die Gemeinschaftswährung 1,0709 US-Dollar und damit etwas weniger als am Morgen.

Auch zum Schweizer Franken hat der Euro leicht an Wert eingebüsst und kostet aktuell 0,9923 nach 0,9949 Franken am Morgen. Damit bleibt er klar unter der Parität. Dagegen hat sich der kaum bewegt und wird derzeit mit 0,9263 nach 0,9258 Franken gehandelt.

Der Franken erhält derzeit von der konjunkturellen Entwicklung Unterstützung. Die Wirtschaftsabkühlung mache den Franken in diesem Jahr attraktiv, schreiben die UBS-Ökonomen in einer am Dienstag veröffentlichten Studie. Die Grossbank prognostiziert bis Ende Jahr eine Abschwächung des Euro auf noch 0,95 Franken. Zudem dürfte der Franken mit dem Ende des globalen Zinserhöhungszyklus gleichzeitig auch gegenüber dem US-Dollar aufwerten. Entsprechend wir ein deutlich tieferer Dollar von 0,86 Franken erwartet.

Zudem geht die UBS davon aus, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) den Leitzins im März auf 1,5 Prozent erhöht. Auch die Valiant Bank erwartet eine Zinserhöhung. Doch könnte sie, um das Inflationsziel von 2 Prozent zu erreichen, auch auf Devisenverkäufe zurückgreifen, heisst es weiter.

kaum Impulse von konjunktureller Seite

Entscheidende Impulse zwischen Euro und Dollar blieben am Vormittag aus. Produktionsdaten aus der deutschen Industrie enttäuschten jedoch am Morgen die Erwartungen. Die Gesamtherstellung ging im Dezember gegenüber dem Vormonat um 3,1 Prozent zurück. Analysten hatten zwar mit einem Rückgang gerechnet, diesen allerdings im Schnitt nur auf 0,8 Prozent veranschlagt. Auch das Gesamtjahr 2022 fiel mit einem Produktionsminus von 0,6 Prozent zum Vorjahr schwach aus.

Zulegen konnte der australische Dollar. Die Notenbank hob ihren Leitzins erwartungsgemäss um weitere 0,25 Prozentpunkte an, stellte jedoch etwas überraschend weitere Zinsanhebungen in Aussicht. Nicht wenige Analysten hatten hingegen mit einer baldigen Zinspause gerechnet. Ähnlich wie die EZB haben die australischen Währungshüter relativ spät damit begonnen, sich mit Zinsanhebungen gegen die hohe Inflation zu stemmen. Die EZB hatte in der vergangenen Woche ebenfalls signalisiert, weiter gegen die Teuerung vorgehen zu wollen.

Am Nachmittag stehen nur wenige Wirtschaftsdaten auf dem Programm. In den USA werden Zahlen vom Aussenhandel erwartet. Am frühen Abend will sich US-Notenbankchef Jerome Powell an einer Diskussionsrunde beteiligen. Es ist sein erster Auftritt seit der jüngsten Zinsanhebung in der vergangenen Woche. Die Fed hat ihr Straffungstempo in den vergangenen Monaten verlangsamt. An den Märkten wird darüber spekuliert, wann die Notenbank eine Zinspause einlegen könnte.

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