DÜSSELDORF/BERLIN (dpa-AFX) - Das deutsche Entwicklungshilfeministerium stellt der ukrainischen Regierung wegen der akuten Notlage in der beschossenen Kiewer Kinderklinik zehn Millionen Euro für den Wiederaufbau zur Verfügung. "Die Zerstörung des Kinderkrankenhauses zeigt, wie rücksichtslos und menschenverachtend Russland diesen Angriffskrieg führt", sagte Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) der "Rheinischen Post". "Kinder leiden am meisten unter diesem Krieg. Wir dürfen und werden uns nicht damit abfinden, dass es diesen Ort der Heilung für krebskranke Kinder in der Ukraine nicht mehr gibt."

Die Gelder werden laut dem Bericht zusammen mit Mitteln anderer Geber und Spender eingesetzt, um das Krankenhaus schnell wieder einsatzfähig und winterfest zu machen. Dies umfasse Reparaturen und Instandsetzungsmaßnahmen an Fassaden, in Behandlungsräumen und der Strom- und Wärmeversorgung.

Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, sagte der Zeitung, seit Februar 2022 habe Russland mehr als 210 medizinische Einrichtungen im Land vollständig zerstört und mehr als 1.600 schwer beschädigt. Er bedankte sich für die zahlreichen Hilfsangebote, die es aus Deutschland nach dem Angriff gegeben habe. "Um die Folgen des russischen Terrors zu bekämpfen, müssen wir gleich mit dem Wiederaufbau beginnen. Deutschland hat uns wieder konkrete Hilfe geleistet."

In der vergangenen Woche war eine Rakete in ein Gebäude auf dem Gelände des Kinderkrankenhauses "Ochmatdyt" in der Hauptstadt eingeschlagen und hatte die Klinik größtenteils zerstört. Zwei Erwachsene, darunter eine Ärztin, wurden getötet. Über 30 Menschen, unter ihnen mindestens acht Kinder, wurden verletzt. International rief der Beschuss Fassungslosigkeit hervor. Moskau behauptete trotz Videoaufnahmen, die nach Auffassung der UN von einem direkten Treffer durch eine russische Rakete zeugen, dass eine ukrainische Flugabwehrrakete das Gebäude getroffen habe. In der größten Kinderklinik des Landes wurden laut dem Bericht rund 20.000 Kinder pro Jahr behandelt, viele von ihnen mit Krebsleiden./mi/DP/zb