Von Andreas Plecko

WIESBADEN (Dow Jones)--Die Umsätze im deutschen Einzelhandel sind im Mai trotz der hohen Inflation gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis vorläufiger Daten mitteilte, erhöhten sich die Umsätze nach Abzug der Inflation um 0,6 Prozent gegenüber dem Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Zuwachs um 0,5 Prozent prognostiziert. Nominal wuchsen die Umsätze um 2,0 Prozent.

Auf Jahressicht lagen die preisbereinigten Umsätze im Mai allerdings um 3,6 Prozent niedriger. Nominal ergab sich jedoch ein Zuwachs um 4,1 Prozent. Die Differenz zwischen den nominalen und realen Ergebnissen spiegelt die hohen Preissteigerungen im Einzelhandel wider.

Der Einzelhandel mit Lebensmitteln verzeichnete nach dem deutlichen Einbruch im April im Mai im Vergleich zum Vormonat erneut einen realen Umsatzrückgang von 0,6 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat fiel der Umsatz im Mai um 9,5 Prozent. Allerdings war der Umsatz im Vergleichsmonat Mai 2021 sehr hoch.

Der Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln verzeichnete im Mai gegenüber dem Vormonat einen realen Umsatzzuwachs von 2,9 Prozent. Besonders der Handel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren erzielte ein deutliches Plus von 10,6 Prozent zum Vormonat und von 59,8 Prozent zum Vorjahresmonat. Damit lagen die Umsätze nur noch 1,1 Prozent unter dem Vorkrisenniveau vom Mai 2019.

Der Internet- und Versandhandel wiederum verbuchte im Mai gegenüber dem Vormonat einen Umsatzrückgang von 2,5 Prozent und liegt deutlich unter dem Wert des Vorjahresmonats (minus 14,1 Prozent).

Der Einzelhandel macht rund 25 Prozent des privaten Konsums in Deutschland aus. Die Daten zum Einzelhandel unterliegen häufig größeren Revisionen.

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DJG/apo/jhe

(END) Dow Jones Newswires

June 30, 2022 02:13 ET (06:13 GMT)