--Bahn bietet bis zu 13 Prozent Lohnplus, Laufzeit 32 Monate

--Bahn offeriert 37 Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich - GDL forderte bisher 35 Stunden

--Bahn: Arbeitszeitverkürzung um eine Stunde ab 2026 möglich

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Von Markus Klausen

FRANKFURT (Dow Jones)--Im Tarifkonflikt zwischen der Deutschen Bahn und der Lokführergewerkschaft GDL hat der Konzern einen neuen Vorschlag unterbreitet. Dem neuen Angebot zufolge ist nun eine Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit auf 37 Stunden bei gleichem Entgelt vorgesehen, wie Personalvorstand Martin Seiler während einer Pressekonferenz erklärte. Das wäre somit eine Stunde weniger als bisher. Das angebotene Lohnplus für die Lokführer bezifferte Seiler auf bis zu 13 Prozent.

"Wir wollen eine weitere Eskalation vermeiden", sagte der Manager während der Konferenz. Es gebe keinen Grund für weitere Streiks. Mit dem neuen Angebot wolle man die GDL wieder an den Verhandlungstisch zurückbringen. Einen konkreten Termin für neue Gespräche habe man der GDL-Führung für kommende Woche Donnerstag vorgeschlagen. Die Bahn sei aber für andere Tage offen, um mit der GDL wieder zu sprechen, so Seiler.


   Bahn bietet Lokführern Wahlmodell 

Die angebotene Lohnerhöhung über eine Laufzeit von 32 Monaten solle gestaffelt ab 2026 gezahlt werden. So könnten ab August 4,8 Prozent gezahlt werden, weitere 5,0 Prozent dann ab April 2025, so die Deutsche Bahn. Die Inflationsprämie von 2.850 Euro solle so schnell wie möglich ausgeschüttet werden.

Zudem, so Seiler, bietet die Bahn den Lokführern erstmal ein Wahlmodell an: Künftig hätten diese die Option, ob sie entweder weniger, also 37 Stunden die Woche, bei vollem Lohnausgleich arbeiteten. Oder sie könnten ihre Arbeitszeit beibehalten und umgerechnet rund 2,7 Prozent mehr verdienen.

Die GDL teilte mit, sie werde dieses Angebot bewerten und danach über das weitere Vorgehen entscheiden. Bis dahin stehe sie für Presseanfragen nicht zur Verfügung. Die Gewerkschaft hat bisher eine Arbeitszeitreduzierung von 38 auf 35 Stunden die Woche bei vollem Lohnausgleich gefordert. Zudem wurde die Inflationsprämie mit 3.000 Euro veranschlagt, außerdem sollte die Bahn den Lokführern monatlich 555 Euro mehr zahlen. Bei der Laufzeit hatte die GDL zwölf Monate gefordert.

Zuletzt hatte die Gewerkschaft eine Vermittlung im festgefahrenen Tarifkonflikt - und somit auch eine Schlichtung - abgelehnt. Im Raum stand zuletzt auch ein unbefristeter Streik.

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/kla/sha

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January 19, 2024 06:36 ET (11:36 GMT)