FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Staatsanleihen sind am Mittwoch leicht gestiegen. Gegen Mittag lag der richtungweisende Euro-Bund-Future bei 160,92 Punkten und damit 0,06 Prozent über dem Vortagesstand. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe fiel auf 0,55 Prozent. Auch in den meisten anderen Ländern des Euroraums stiegen die Anleihekurse leicht an. Eine Ausnahme war Italien, wo Staatsanleihen moderat unter Druck standen.

Konjunkturdaten sorgten am Rentenmarkt nicht für sichtbare Bewegung. Inflationsdaten aus dem Euroraum überraschten nicht, da das Statistikamt Eurostat lediglich vorläufige Zahlen bestätigte. Mit 1,4 Prozent liegt die Inflation nach wie vor unter dem Preisziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von knapp zwei Prozent.

Äußerungen aus den Reihen der EZB deuteten unterdessen nicht auf eine rasche Änderung der geldpolitischen Kommunikation hin. EZB-Vizepräsident Vitor Constancio sagte in einem Zeitungsinterview, der EZB-Rat sehe zwar die Notwendigkeit, seine Kommunikation graduell anzupassen, soweit die Wirtschaft weiter wachse und die Inflation steige. Das bedeute aber nicht, dass derartige Änderungen unmittelbar bevorstünden.

Zuletzt hatte es Spekulationen gegeben, dass die Notenbank ihre Kommunikation, mit der sie die Finanzmärkte auf geldpolitische Änderungen vorbereitet, rasch anpassen könnte. Mit Constancios Äußerungen sind derartige Änderungen bereits auf der nächsten EZB-Zinssitzung Ende Januar unwahrscheinlicher geworden.

Im Nachmittagshandel stehen einige Wirtschaftsdaten an, die für Kursbewegung sorgen könnten. In den USA werden Produktionsdaten aus der Industrie und Zahlen vom Immobilienmarkt erwartet. Am Abend präsentiert die US-Notenbank ihren Konjunkturbericht, auch "Beige Book" genannt. Dieser sorgt allerdings nur selten für Marktbewegung./bgf/jkr/jha/