FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen haben zur Wochenmitte im Kurs etwas zugelegt. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future stieg am späten Vormittag in einem ruhigen Handel um 0,06 Prozent auf 132,60 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen gab im Gegenzug auf 2,41 Prozent nach.

Einen Tag vor der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank könnte das Marktgeschehen weiterhin in relativ ruhigen Bahnen verlaufen, schrieb Analyst Christian Arnold von der DZ Bank. Mit Blick auf die Konjunkturdaten dürfte am Nachmittag die Veröffentlichung der US-Industrieproduktion am interessantesten sein. Diese werde wohl wieder genauestens auf Signale der Stärke oder Schwäche der US-Wirtschaft untersucht werden.

Hinzu gesellen sich mit Thomas Barkin und Christopher Waller zwei Redner der US-Notenbank Fed, die nach Einschätzung des Experten Arnold dem Falkenlager zugeordnet werden. Sie dürften also etwas weniger optimistisch auf mögliche Zinssenkungen in diesem Jahr blicken als jüngst Fed-Chef Jerome Powell. Sowohl Barkin als auch Waller gelten als Verfechter einer straffen Geldpolitik.

In Großbritannien legten die Renditen unterdessen etwas zu. In dem Land war die Inflation im Juni im Jahresvergleich überraschend nicht leicht gesunken. Die Teuerung betrug wie bereits im Vormonat 2,0 Prozent. Zudem verharrte die Kerninflation, bei der schwankungsanfällige Preise für Energie und Lebensmittel ausgeklammert werden, bei 3,5 Prozent.

Unter dem Strich weisen die Inflationsdaten im Vereinigten Königreich auf eine hartnäckige Inflation hin. Insofern steigt Beobachtern zufolge die Überzeugung im Markt, dass die Bank of England den Leitzins auf ihrer nächsten Sitzung am 1. August erst einmal beibehalten und nicht senken dürfte. Darauf deuteten auch die jüngsten Kursgewinne des britischen Pfund gegenüber dem US-Dollar hin./la/jkr/jha/