FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Anleihen haben am Freitag deutlich nachgegeben. Der richtungweisende Euro-Bund-Future sank bis zum Mittag um 0,39 Prozent auf 164,41 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen stieg im Gegenzug auf 0,179 Prozent.

Die deutlichen Kursgewinne an den Aktienmärkten belasteten die Festverzinslichen. Die Hoffnung auf einen Durchbruch im Handelsstreit zwischen den USA und China setzte die als sicher geltenden Staatsanleihen unter Druck. Es kommt nun zu den ersten direkten Verhandlungen seit der Ankündigung eines "Waffenstillstands" Anfang Dezember. Eine US-Delegation wird am Montag zu zweitägigen Gesprächen in China erwartet.

Schwache Konjunkturdaten aus der Eurozone stützten die Festverzinslichen nicht. So ist die Inflationsrate im Währungsraum im Dezember stärker als erwartet gefallen. Sie ging von 1,9 Prozent im Vormonat auf 1,6 Prozent zurück. Ökonomen hatten mit 1,7 Prozent gerechnet. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt eine Inflationsrate von knapp zwei Prozent an. Eine Leitzinsanhebung wird laut Ökonomen im laufenden Jahr noch unwahrscheinlicher. Zudem hat sich der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor in der Eurozone im Dezember noch stärker als erwartet eingetrübt./jsl/elm/fba