FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen sind am Montag deutlich unter Druck geraten. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future fiel bis zum späten Nachmittag um 0,34 Prozent auf 170,82 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe stieg im Gegenzug auf minus 0,16 Prozent. Sie nähert sich damit einem im Mai vergangenen Jahres erreichten Hoch.

Für anhaltende Belastung am Rentenmarkt sorgt das etwas weniger angespannte Verhältnis zwischen den USA und dem Iran. Die Gefahr eines Krieges zwischen den beiden Ländern scheint dadurch gesunken zu sein. Im Iran bleibt die Lage jedoch fragil. Nachdem die iranische Führung eingeräumt hatte, dass ein ukrainisches Passagierflugzeug versehentlich abgeschossen worden sei, formierten sich neuerliche Proteste gegen die Regierung.

Belastet werden sichere Anlagen wie deutsche Bundesanleihen zudem durch die für Mittwoch erwartete Unterzeichnung eines Abkommens zwischen den USA und China. Es soll zur Verringerung der Handelsstreitigkeiten zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt dienen. Die Regierung von Präsident Donald Trump will laut Kreisen China nicht mehr als Währungsmanipulator bezeichnen. Damit werde ein Hindernis für das erste Teilabkommen beseitigt, erfuhr die Finanznachrichtenagentur Bloomberg von Personen, die mit der Angelegenheit vertraut sind.

Britische Staatsanleihen legten gegen den Trend zu. Marktbeobachter begründeten dies mit der zunehmenden Erwartung einer Leitzinssenkung durch die Bank of England. Auslöser sind entsprechende Äußerungen ranghoher Notenbanker und schwache Konjunkturdaten. Am Montag enttäuschten Wachstumszahlen und Industriedaten für November./jsl/jha/