Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Tschechien schränkt Bewegungsfreiheit ein 

In Tschechien wird die Bewegungsfreiheit der Bevölkerung ab Montag wegen eines starken Anstiegs der Corona-Neuinfektionen stark eingeschränkt. Laut Regierung in Prag darf der eigene Wohnbezirk nur noch verlassen werden, um zur Arbeit, zum Arzt oder zu einem pflegebedürftigen Angehörigen zu fahren. Dafür werde ein Nachweis benötigt. Innenminister Jan Hamacek sagte, die Maßnahmen gälten zunächst für drei Wochen.


Bund schickt ab Montag Einreisenden SMS mit Corona-Infos 

Wer nach Deutschland einreist, bekommt ab Montag zur Begrüßung eine SMS mit Informationen der Bundesregierung über die geltenden Corona-Regeln, wenn sich sein Handy in ein deutsches Netz einbucht. Die Kurznachricht enthält einen Link auf eine Internetseite, die unter anderem Einreise- und Quarantänebestimmungen sowie allgemeine Hygienevorschriften wie etwa die Maskenpflicht erläutert, wie das Bundesgesundheitsministerium mitteilte.


Verlängerte strenge Einreiseregeln für Corona-Mutationsgebiete - Zeitung 

Die strengen Einreiseregeln für Gebiete mit einer starken Verbreitung hoch ansteckender Coronavirus-Varianten sollen einem Bericht zufolge verlängert werden. Ein Referentenentwurf aus dem Bundesgesundheitsministerium sehe eine Fristverlängerung um zwei Wochen bis zum 17. März vor, berichteten die Zeitungen der Funke Mediengruppe am Samstag. "Mit einem deutlich verringerten Eintrag von Virusvarianten sollen weitere Infektionen möglichst verhindert werden", heißt es demnach in dem Papier. An den Grenzen zu Tirol und Tschechien gibt es derzeit verschärfte Grenzkontrollen. Laut den Funke-Zeitungen soll das Corona-Kabinett am Montag beraten, ob diese Kontrollen fortgesetzt werden.


Grüne fordern Verlängerung der Homeoffice-Pflicht 

Die Grünen-Fraktion im Bundestag fordert eine Verlängerung der Homeoffice-Pflicht. "Wir stehen vermutlich am Beginn einer dritten Welle", erklärte die Grünen-Arbeitsmarktexpertin Beate Müller-Gemmeke am Samstag. "Wenn in Schulen die Kontakte wieder steigen, dann müssen wir im Gegenzug Maßnahmen in der Arbeitswelt stärken, um ein massives Ansteigen der Corona-Infektionen zu verhindern." Es sei daher "dringend notwendig", die Homeoffice-Verordnung über den 15. März hinaus zu verlängern.


Müller für vorsichtige Lockerungen von Corona-Maßnahmen 

Vor der nächsten Bund-Länder-Konferenz zu den Corona-Maßnahmen am Mittwoch hat sich der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz gegen die von führenden Wissenschaftlern geforderte "NoCovid-Strategie" ausgesprochen. Bei einer "NoCovid-Strategie" drohten "fatale Folgen" in den Bereichen Soziales, Bildung und Wirtschaft, sagte Michael Müller (SPD) dem Tagesspiegel. Er plädierte für vorsichtige Lockerungen bei Einzelhandel und Kultur. Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) pocht derweil auf einen klaren Lockerungsfahrplan. "Wir brauchen Lösungen für den Einzelhandel, für Kultur, für die Außengastronomie, für körpernahe Dienstleistungen - aber auch für Hotels und Ferienwohnungen", sagte sie dem Blatt.


FDA-Gremium empfiehlt Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson 

Ein Expertengremium der US-Gesundheitsbehörde FDA hat eine Notfallzulassung für das Corona-Vakzin von Johnson & Johnson empfohlen. Erwartet wird, dass die FDA den Impfstoff von Johnson & Johnson bei Erwachsenen nun rasch zulassen werden. Die USA hätten dann einen dritten Corona-Impfstoff zur Verfügung. Vorprüfungen bescheinigten dem Vakzin eine sehr hohe Wirksamkeit. Im Gegensatz zu den anderen Impfstoffen ist bei Johnson & Johnson nur eine Injektion nötig. Außerdem ist das Mittel mindestens drei Monate lang bei Temperaturen zwischen zwei und acht Grad haltbar. Auch in der Europäischen Union ist die Zulassung beantragt. Eine Entscheidung wird für Mitte März erwartet.


Impfkommission will Empfehlung zu Astrazeneca-Impfstoff ändern 

Die Ständige Impfkommission (Stiko) will ihre Empfehlung zum Impstoff des britisch-schwedischen Herstellers Astrazeneca rasch ändern. Es werde "sehr bald zu einer neuen, aktualisierten Empfehlung kommen", sagte Stiko-Chef Thomas Mertens im ZDF. Bisher empfiehlt die Stiko den Einsatz des Astrazeneca-Vakzins nur bei Menschen unter 65 Jahren. Dies hatte in Deutschland zu Akzeptanzproblemen geführt. "Wir haben nie den Impfstoff kritisiert. Wir haben nur kritisiert, dass die Datenlage für die Altersgruppe über 65 nicht gut oder nicht ausreichend war", sagte der Stiko-Chef. Der Impfstoff sei "sehr gut" und werde "jetzt durch hinzukommende neue Daten noch besser in der Einschätzung".


RKI meldet 9.762 Corona-Neuinfektionen in Deutschland 

In Deutschland sind binnen eines Tages rund 9.700 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Samstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden 9.762 (Vorwoche: 9.164) neue Ansteckungsfälle registriert. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz stieg erneut und liegt jetzt bei 63,8 nach 62,6 am Freitag. Zudem wurden nach Angaben des RKI weitere 369 (490) Todesfälle innerhalb von 24 Stunden im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion gezählt. Die Gesamtzahl der erfassten Corona-Toten in Deutschland erhöhte sich damit auf 69.888.


Britische Corona-Variante in Belgien inzwischen dominant 

In Belgien ist die hochansteckende Corona-Mutante aus Großbritannien inzwischen der dominante Coronavirus-Stamm. In der vergangenen Woche seien 53 Prozent aller Corona-Infektionen auf die Virus-Variante B.1.1.7 zurückzuführen gewesen, sagte der Virologe Steven Van Gucht am Freitag vor Journalisten in Brüssel. Eine Woche zuvor habe der Anteil der Ansteckungen mit dieser Mutante noch bei 38 Prozent gelegen.


UN-Sicherheitsrat verabschiedet Resolution zu gerechter Impfstoff-Verteilung 

Der UN-Sicherheitsrat hat einstimmig eine Resolution zur gerechten Verteilung von Corona-Impfstoffen weltweit verabschiedet. Alle 15 Ratsmitglieder unterstützten die von Großbritannien eingebrachte Resolution, die vor allem den Zugang zu Corona-Vakzinen in konfliktgeplagten und ärmeren Ländern verbessern soll, wie es am Freitag aus Diplomatenkreisen hieß.


Kurz und Putin wollen gemeinsame Produktion von Sputnik V ausloten 

Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz und Russlands Staatschef Wladimir Putin wollen Möglichkeiten für eine gemeinsame Produktion des russischen Corona-Impfstoffs Sputnik V ausloten. In einem Telefonat der beiden Politiker sei es "im Detail" um die Pandemie-Bekämpfung, die mögliche Belieferung Österreichs mit Sputnik V sowie dessen gemeinsame Herstellung gegangen, teilte der Kreml am Freitag mit. Den Angaben zufolge war das Telefonat von der Regierung in Wien initiiert worden.


EMA gibt grünes Licht für Corona-Antikörpermittel REGN-COV2 

Die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA befürwortet die vorläufige Anwendung des zur Behandlung von Covid-19-Erkrankungen eingesetzten Antikörpermittels REGN-COV2. Das Mittel des US-Unternehmens Regeneron kann nach Einschätzung der EMA vom Freitag bereits vor Marktzulassung zur Behandlung von Covid-19-Patienten eingesetzt werden, die keinen zusätzlichen Sauerstoff benötigen und bei denen ein hohes Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs besteht.

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February 27, 2021 11:57 ET (16:57 GMT)