Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Spahn will Impfverordnung überarbeiten 

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will nach der Zulassung des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca die Impfverordnung überarbeiten. "Die Grundreihenfolge bleibt, aber wir gehen sie zusätzlich altersgestaffelt an", sagte Spahn am Samstag bei einer Diskussionsveranstaltung mit Experten und Pflegekräften in Berlin. Er rechnet für Februar mit fünf Millionen weiteren Dosen aller drei bisherigen Hersteller. Spahn verwies auf die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) des Robert-Koch-Instituts, das am Freitag von der Europäischen Kommission zugelassene Präparat von Astrazeneca nur an Menschen bis 64 Jahren abzugeben. Der Minister erläuterte, es gebe auch in der ersten Impfgruppe Menschen aus dieser Altersspanne, etwa beim medizinischen Personal oder den Beschäftigten in der Pflege. Wenn diese geimpft seien, gebe es die 18- bis 64-Jährigen der nächsten Gruppe.


Mehr als 11.000 Corona-Neuinfektionen in Deutschland 

In Deutschland sind binnen eines Tages mehr als 11.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Sonntagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden weitere 11.192 Ansteckungsfälle registriert. Am Sonntag voriger Woche waren es mehr als 16.000 gewesen. Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus in Deutschland seit Beginn der Pandemie stieg damit auf 2.216.363. Da am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten übermitteln, liegen die Fallzahlen des RKI sonntags und montags in der Regel niedriger als an anderen Wochentagen.


Seehofer ruft zu Verzicht auf Auslandsreisen auf 

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat zum Verzicht auf Auslandsreisen aufgerufen. "Im Moment kann ich nur dringend an die Bevölkerung appellieren, jede nicht zwingend notwendige Reise ins Ausland unbedingt zu unterlassen", sagte Seehofer der Augsburger Allgemeinen. "Ich sehe das in dieser schwierigen Zeit sogar als Bürgerpflicht", fügte er hinzu. "Jetzt ohne wirklich zwingenden Grund in Mutationsgebiete zu reisen, das muss ich deutlich sagen, wäre geradezu töricht."


EU nimmt Nordirland von Exportkontrollen für Corona-Impfstoffe aus 

Nach scharfer Kritik aus Großbritannien nimmt die EU Nordirland von ihren Exportkontrollen für Corona-Impfstoffe aus. Das Nordirland-Protokoll werde "unberührt" bleiben, teilte die EU-Kommission am Freitagabend mit. Die Schutzklausel, die Kontrollen an der Grenze zwischen dem EU-Mitglied Irland und Nordirland erlaubt hätte, sei anders als zunächst geplant nicht aktiviert worden. Hintergrund der Kontroverse sind Lieferengpässe beim britisch-schwedischen Hersteller Astrazeneca, dessen Impfstoff seit Freitag in der EU zugelassen ist.


   Mehr als 12.000 Corona-Neuinfektionen in Deutschland 

In Deutschland sind binnen eines Tages mehr als 12.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Samstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden weitere 12.321 Ansteckungsfälle registriert. Am Samstag der Vorwoche waren es noch über 16.000 gewesen. Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus in Deutschland seit Beginn der Pandemie stieg damit auf 2.205.171. Nach Angaben des RKI wurden zudem 794 Todesfälle im Zusammenhang mit Coronavirus-Infektionen innerhalb von 24 Stunden gezählt. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Toten in Deutschland erhöhte sich damit auf 56.546. Die Zahl der von einer Corona-Infektion genesenen Menschen bezifferte das RKI auf rund 1.911.800. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz ging weiter zurück und lag am Samstag bei 90,9. Am Donnerstag war dieser Wert erstmals seit drei Monaten unter die Marke 100 gesunken.


Virologe Streeck: Leben nicht von Viren bestimmen lassen 

Der Bonner Virologe Hendrik Streeck kritisiert die Fixierung der Bundesregierung auf Infektionszahlen als "alleiniges Instrument". Die Impfung werde das Infektionsgeschehen zwar reduzieren, aber nicht beenden. Streeck rechnet auch mit einer "Reduktion der Impfwirksamkeit" durch Mutationen. Daher, so Streeck, "werden wir auch nach dem Herbst mit diesem Virus umgehen müssen. Wir müssen uns jetzt schon die Frage stellen, wie - und Antworten darauf geben, die wir dann auch möglichst bald in die Tat umsetzen."


Altmaier droht Impfstoffherstellern mit rechtlichen Konsequenzen 

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) will eine Benachteiligung der Europäischen Union durch Impfstoffhersteller nicht akzeptieren und droht mit rechtlichen Schritten. "Die Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat als Verhandlungsführerin sehr deutlich gemacht, dass alle Firmen ihre Zusagen einhalten müssen", sagte Altmaier der Welt am Sonntag. "Keinesfalls dürfen sie ein anderes Land gegenüber der EU nachträglich bevorzugen." Er sehe bei der Beschaffung von Impfstoffen für die EU und Deutschland "keine offenkundigen schweren Fehler".


   Corona-Schnelltests sind unsicherer als bisher bekannt 

Die bayerische Landesregierung lässt die Sicherheit von Corona-Schnelltests prüfen. "Im Landkreis Wunsiedel in Franken wurde im Rahmen eines Pilotprojektes eine Vergleichsstudie mit aktuell insgesamt 968 Probanden auf die Erkennung von Sars-CoV-2 durchgeführt", heißt es in der vorläufigen Auswertung, die der Welt am Sonntag orliegt. Verglichen wurde demnach der Roche-Schnelltest mit dem sogenannten Goldstandard, dem PCR-Test. Das Ergebnis: Bewerte man die Ergebnisse dieses Pilotprojekts in gleichem Maße, wie dies in der Studie des Herstellers erfolgte, so ergebe sich für den Antigen-Schnelltest eine Sensitivität von 70,21 und eine Spezifität von 99,77 Prozent. "Dies bedeutet, dass 29,79 Prozent aller Sars-Cov-2 positiven Individuen nicht vom Antigen-Schnelltest als positiv klassifiziert und damit fälschlich als negativ erachtet werden."

Die Ergebnisse sind brisant, weil Anfang der Woche bekannt wurde, dass Bundesgesundheitsminister Jens Spahn darüber nachdenkt, Schnelltests auch für den Privatbereich zuzulassen.


Frankreich begrenzt Ein- und Ausreisen und verschärft Corona-Restriktionen 

Angesichts der schnellen Ausbreitung neuer Coronavirus-Varianten verschärft Frankreich nochmals die wegen der Pandemie erlassenen Schutzmaßnahmen. Für Nicht-EU-Länder gelte ab Sonntag außer in dringenden Fällen ein Ein- und Ausreiseverbot, kündigte Regierungschef Jean Castex am Freitagabend in Paris an. Zudem müssten Geschäfte, die nicht für den täglichen Bedarf notwendig sind, ab einer bestimmten Größe schließen.


EU-Kommission lässt Corona-Impfstoff von Astrazeneca zu 

Die EU-Kommission hat den Corona-Impfstoff des britisch-schwedischen Herstellers Astrazeneca zugelassen. Das teilte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Freitagabend im Kurzbotschaftendienst Twitter mit. Zuvor hatte die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) die bedingte Marktzulassung des Mittels für alle ab 18 Jahren empfohlen.


Braun rechnet mit fast 17 Millionen Dosen Impfstoff bis Ende März 

Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) geht davon aus, dass Deutschland bis Ende März bis zu 16,9 Millionen Dosen Impfstoff erhält. "Wir haben bereits 1,3 Millionen Dosen von Biontech letztes Jahr bekommen, bis Ende März sollen rund 10 Millionen Dosen von den beiden bereits zugelassenen Herstellern kommen", sagte Braun dem Nachrichtenportal T-Online. "Von anderen Unternehmen müssen wir die Zulassung abwarten. Wenn diese erfolgreich verlaufen, können wir auf bis zu 5,6 Millionen Dosen von den weiteren Herstellern hoffen."


Harte Einreisebeschränkungen ab Samstag beschlossen 

Für Einreisen aus Ländern mit einem starken Vorkommen von mutierten Coronavirus-Varianten nach Deutschland gelten ab Samstag massive Einschränkungen. Nach einem Kabinettsbeschluss wurde am Freitag eine Verordnung veröffentlicht, wonach ein grundsätzliches Beförderungsverbot für Reisen von diesen Staaten gilt. Die Regelung gilt demnach zunächst bis zum 17. Februar.

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January 31, 2021 03:52 ET (08:52 GMT)