Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Spahn weist Maas-Vorschlag zu Vorteilen für Geimpfte zurück 

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die von Außenminister Heiko Maas (SPD) geforderte schnellere Rückkehr zu Grundrechten für Geimpfte zurückgewiesen. Solange unklar sei, ob die Vakzine auch die Infektiösität vermeiden, "kann eine Impfung aus meiner Sicht noch nicht dazu führen, dass es Ausnahmen von den Einschränkungen geben kann", sagte Spahn in Berlin. "Wir brauchen erst einmal diese Information." Auch Maas' Begründung, wonach ein Geimpfter niemandem mehr ein Beatmungsgerät wegnehme, sieht der CDU-Politiker kritisch: Es gehe einzig um die Frage, "ob man andere ansteckt und infiziert".


Spahn erlässt Verordnung zur stärkeren Analyse von Virusmutationen 

Labore sollen nach dem Willen der Bundesregierung in positiven Proben des SARS-CoV-2-Virus verstärkt nach möglichen Mutationen suchen. Die sogenannte Coronavirus-Surveillance-Verordnung sieht vor, "die Analyse der Coronaviren massiv zu fördern", sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in Berlin. Ziel ist, mindestens fünf Prozent aller positiven Testungen zu sequenzieren. "Die Analyse des Coronavirus wird damit fester Bestandteil der Pandemieüberwachung", so Spahn. Konkret werden die Labore verpflichtet, ihre Ergebnisse zu sequenzieren und an das Robert-Koch-Institut zu melden. Dafür erhalten sie einmalig 220 Euro pro Sequenz - und damit mehr als die zunächst vorgeschlagenen 200 Euro.


IfW kritisiert neue Vorschläge für Unternehmenshilfen 

Der Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW), Gabriel Felbermayr, hat die diskutierten Änderungen an den Corona-Unternehmenshilfen kritisiert. "Das Herummurksen an der Definition der Fixkosten bringt nicht den erhofften Befreiungsschlag und taugt keinesfalls als Modell für die nächste Großkrise", sagte er. Die Maßnahme könne nur teilweise die Schäden im stark saisonalen Weihnachtsgeschäft kompensieren. Eigenkapital werde weiterhin diskriminiert. "Besser wäre es, die Hilfen systematisch an die entfallenen Betriebsüberschüsse anzuknüpfen", riet der Ökonom. Die Politik sollte außerdem endlich den Weg freimachen für eine großzügigere steuerliche Verrechnung vergangener Gewinne mit aktuellen Verlusten. Die Ausweitung des Verlustrücktrags werde "von ökonomischen Fachleuten fast einhellig gefordert".


Söder fordert Durchsetzung der bestehenden Maßnahmen 

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat vor dem bevorstehenden Corona-Gipfel von Bund und Ländern die konsequente Durchsetzung der bestehenden Maßnahmen gefordert. "Das Wichtigste wäre zunächst einmal morgen, dass alle endlich das beschließen und umsetzen, was wir schon einmal gemeinsam auf den Weg gebracht haben", sagte Söder am Montag dem Radiosender Bayern 2. Angesichts leicht sinkender Infektionszahlen sagte der CSU-Chef: "Das Niveau ist auf jeden Fall besser geworden." Offenbar zeigten die Maßnahmen Wirkung.


Spahn sieht "erste Erfolge" durch harte Corona-Regeln 

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich erfreut über "erste Erfolge" bei der Senkung der Corona-Infektionszahlen gezeigt, aber weitere Anstrengungen im Kampf gegen die Pandemie gefordert. "Die Zahlen scheinen zu sinken, das ist gut", sagte Spahn am Montag im ARD-"Morgenmagazin". Die Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus wirkten. "Aber wir sind noch lange nicht da, wo wir hin wollen und hin müssen." Der Gesundheitsminister bestätigte vor dem nächsten Corona-Krisengipfel von Bund und Ländern am Dienstag, dass auch Ausgangssperren im Gespräch sind. Diese seien "offenkundig Teil der Debatte".


Vizekanzler Scholz rechnet mit zweiwöchiger Lockdown-Verlängerung 

Vor den Beratungen von Bund und Ländern über weitere Corona-Beschränkungen am Dienstag hat sich Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) für eine Verlängerung des Lockdowns ausgesprochen. "Ich gehe davon aus, dass das schon 14 Tage sein können, die noch einmal dazu kommen", sagte Scholz beim Bild-Talk "Die richtigen Fragen" am Sonntagabend. Auch Ausgangssperren wollte der Finanzminister nicht ausschließen. "Ich finde, das ist eine mögliche Maßnahme, aber nicht die, die als allererste ansteht", sagte er.


Umsatz im Gastgewerbe um mehr als ein Drittel geschrumpft 

Das Gastgewerbe in Deutschland hat im vergangenen Jahr der Corona-Krise real rund 38 Prozent weniger umgesetzt als 2019. Das teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) mit. Mit dem erneuten Lockdown im November halbierte sich der Umsatz gegenüber Oktober nochmals (minus 52,3 Prozent), gegenüber dem Vorjahresmonat lag der Rückgang sogar bei zwei Dritteln (67,9 Prozent). Die Hotels und sonstigen Beherbergungsunternehmen erzielten im Vergleich zum November 2019 Verluste von 82,2 Prozent. Berücksichtigt sind in den Daten die Umsätze von Januar bis November, eine Schätzung für den vom verschärften Lockdown geprägten Monat Dezember und den Revisionsbedarf bei den Ergebnissen für die Monate März bis einschließlich November 2020.


Spahn will Verordnung für Gen-Sequenzierung unterzeichnen 

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will die Verordnung zur sogenannten Gen-Sequenzierung "zügig" umsetzen. "Die werde ich heute unterzeichnen", sagte er im ARD-Morgenmagazin. Die Verordnung sieht vor, dass künftig bei allen positiven Corona-Tests überprüft werden soll, ob Virus-Varianten aus Großbritannien oder Südafrika darin vorkommen. Dafür sollen die sequenzierenden Labore dem Robert-Koch-Institut einen Teil ihrer Daten übermitteln und als Vergütung 200 Euro pro Probe erhalten.


Spahn: Regierung lässt verbindliche Homeoffice-Anordnung prüfen 

Vor dem Bund-Länder-Gipfel morgigen Dienstag lässt die Bundesregierung nach Auskunft von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) offenbar eine verpflichtende Homeoffice-Regelung prüfen. Es gehe darum, "wie wir Kontakte reduzieren können, in der Arbeitswelt, aber auch im privaten Bereich", sagte Spahn im ARD-Morgenmagazin. "Wir reden jetzt darüber, ob und wie wir in der Arbeitswelt im Vergleich auch zum März noch mehr Homeoffice zum Beispiel haben können, haben sollten, wie verbindlich wir das auch anordnen können übrigens auch rechtlich. Dies werde "gerade geprüft und morgen auch entschieden".


Autoindustrie warnt vor Stilllegung der Werke wegen der Corona-Pandemie 

Die Automobilindustrie warnt davor, die Fertigung neuer Fahrzeuge zu stoppen, um damit die Corona-Infektionszahlen zu senken. "Bei Autozulieferern und Herstellern gibt es bisher keine Infektionsherde und höchste und umfassende hohe Hygienestandards", sagte Hildegard Müller, Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), dem Handelsblatt vom Montag. Stünde die Automobilfertigung in Deutschland still, würden Produktions- und Lieferketten nicht nur in Europa, sondern sogar weltweit unterbrochen. Die wirtschaftlichen Probleme würden aus Sicht der Automobilindustrie bei einem Fertigungsstopp dramatisch zunehmen.


Scholz kündigt Aufstockung der Hilfen für Unternehmen an 

Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat eine erhebliche Aufstockung der Finanzhilfen für Unternehmen angekündigt, die wegen der Corona-Pandemie geschlossen sind. Scholz sagte am Sonntagabend beim Bild-Talk "Die richtigen Fragen", er sei "wild entschlossen", zusammen mit Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) dafür zu sorgen, "dass wir die Wirtschaftshilfen, die wir für die Zeit in diesem Jahr konzipiert haben, noch einmal großzügiger ausgestalten". Künftig könne "ein Betrag von bis zu 1,5 Millionen Euro als monatliche Leistung in den Blick genommen werden", sagte Scholz. Bislang ist diese Summe auf 500.000 Euro gedeckelt.

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January 18, 2021 04:53 ET (09:53 GMT)